Bekannt ist er in Lohr und Umgebung schon lange. Sorgt er doch regelmäßig bei Events mit verschiedenen Gruppen für musikalische Umrahmung. So tingelt er im Moment an den verkaufsoffenen Sonntagen in Lohr mit den Country Potatoes durch die Innenstadt. Er macht aber schon über 40 Jahre Musik mit vielen verschiedenen Bands, die bekannteste hier in der Gegend ist wohl "Mir zwä und Band". Die Rede ist von Georg Fath.
Jetzt macht der 63-Jährige auf andere Weise von sich reden: Ganz "up to date" hat er in verschiedenen Streaming-Plattformen zwei eigene Songs veröffentlicht. "Keine Ahnung" und "Irgendwas is alleweil" stammen nicht nur aus seiner eigenen Feder, der gebürtige Lohrer hat sie auch selbst eingespielt. Kein Problem für den diplomierten Musiklehrer, die Akustik- und E-Gitarre, den Bass sowie die Lap-Steel-Gitarre (auch Hawaiigitarre genannt) zu beherrschen. Ein gutes Equipment brauche man aber unbedingt auch, meint Fath in einem Gespräch mit dieser Redaktion. Das habe er sich nach und nach in seiner Musikschule angeschafft. "Ich nehme schon seit 40 Jahren Lieder auf, aber erst jetzt habe ich das Equipment, dass ich das genauso machen kann, wie ich es mir vorstelle", sagt er.
Was in seinem Kopf rumgeht
Was ihn dabei bewegt, ist die Botschaft, die in jedem seiner Lieder steckt. Er möchte "erzählen, was in meinem Kopf rumgeht", sagt er profan, aber die Texte gehen tiefer. Georg Fath singt auf Deutsch, deshalb auch der Künstlername "Georg D". Den Song "Keine Ahnung" hat Fath schon länger im Kopf. Das Lied sei entstanden, weil er "mal jemanden kennengelernt" habe, der sofort dachte, er wüsste alles über ihn. "Dabei wusste er gar nichts von mir", berichtet der Musiker. Das hatte ihn so geärgert, dass er sich mit dem Song (der sich übrigens total 'bluesig' anhört und "Ohrwurm-Gefahr" beinhaltet) Luft gemacht hatte. "Das ging innerhalb von zehn Minuten, das ist einfach so aus mir rausgeplappert", erinnert er sich.
Kritik an Social-Media
Neuer und aktueller ist "Irgendwas is alleweil". "Ich wollte mit dem Lied einen Bezug zur momentanen Situation, vor allem in den Social-Media-Kanälen, schaffen. Dinge werden dort aufgeblasen, dass man denkt, morgen geht die Welt unter und drei Tage später ist alles vorbei. Das gilt auch für Fake News", sagt Fath. So heißt es auch in dem Song: "Im Internet, jo do homs g'schriem, doch koaner woaß nix gwiss. Die Panik, die verbreitet wird, is oft a Mücknschiss!" Hier singt Fath im bayerischen Dialekt, während "Keine Ahnung" hochdeutsch geschrieben ist.
Wegen des Profits geht man aber nicht auf die Streaming-Plattformen, betont der Liedermacher. "Nein, ich habe eine Botschaft, die ich loswerden möchte. Und ich hab noch ein paar Sachen zu erzählen – das waren sicher nicht meine letzten Songs."