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Ein Meiler und viel Musik

Lohr

Ein Meiler und viel Musik

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    Frammersbach

    (gbü)

    Zum 41. Mal ließen die Frammersbacher am Pfingstwochenende eine uralte Handwerkstradition hochleben und luden zum Feiern ein: Rund um den Kohlemeiler versammelten sich täglich mehrere hundert Besucher, um bei Musik, Unterhaltung und herzhaftem Imbiss das Fest im Grünen zu feiern.

    „Drei Monate Sonne und zum Start des Köhlerfestes Regen“, kommentierte Monika Born vom veranstaltenden Kegel-Sport-Club (KSC) etwas gefrustet den „nassen und kalten Freitagabend“. Auch der Montag zeigte sich von der kühlen Seite und bestätigte den „Regenzauber“ der Festtage. Kamen am Freitagabend nur etwa 400 Besucher, waren am Samstagabend und am Sonntag bei freundlichen Temperaturen freie Plätze rar.

    „Das dicke Ende“ stand gleich zu Beginn am Freitagabend auf der Festbühne. „Akusdisch aber lustisch!“ trotzten die fünf Bandmitglieder dem Regen und heizten den Gästen „mit handgemachter Musik ohne Filter und Knalleffekte“ ein. Die „Köhlerfest-Houseband“ mit alten Bekannten aus „Merlin“ und „Extra3“ begeisterte am Samstagabend auch ältere Musikfans mit Klassikern der letzten 25 Jahre.

    Der Sonntag gab sich volkstümlich: Den Frühschoppen gestaltete die „Wombacher Blasmusik“. Die „Wiesthaler“ gaben dem Anzünden des Kohlemeilers den zünftigen Rahmen. Am Pfingstmontag feierte der „Dirndl-Frühschoppen“ mit Weißwurst, Brezn, Frammersbacher Fuhrmanns-Weiße und der örtlichen Blasmusik Premiere. Zum Endspurt traf das Trio „Die Da“ mit Soul und Rock den Geschmack des Publikums.

    Dass die Gästebewirtung bestens organisiert ist, dafür sind die Organisatoren bekannt. Entsprechend groß war die Nachfrage nach Spezialitäten vom Holzkohlegrill. Der dazu ausgeschenkte Gerstensaft der Frammersbacher Waldschlossbrauerei, der seine Bernsteinfarbe einem höheren Malzanteil verdankt, wird seit sechs Jahren eigens für das Traditionsfest kreiert. Wer eine Maß über den Durst getrunken hatte, ließ das Auto stehen und nutzte den Buspendelverkehr.

    Neunjähriger Nachwuchsköhler

    Pünktlich zum Anzünden des Kohlemeilers am Sonntagnachmittag strahlte die Sonne vom weißblauen Himmel. Auf dem idyllisch gelegenen Festplatz zwischen Frammersbach und Wiesen entzündeten die Hobby-Köhler Fritz Wagner, Volker Rill und Rudhard Kirsch den Meiler. Dessen Enkel Tom Kirsch (9) führt die Tradition fort und gilt als Deutschlands jüngster Nachwuchs-Köhler.

    Hermann Wetteskind erklärte das Ritual, das auf den letzten Berufsköhler Ferdinand Breitenbach zurückgeht. Seit Ende der 60er Jahre wird das Wissen von Generation zu Generation weitergeben. Der Schacht wurde mit glühender Holzkohle gefüllt und der 3000 Jahre alte Prozess der Holzkohleherstellung konnte beginnen.

    Zwei Neuerungen gab es heuer: Einmal sind es die Holzstützen rund um den Meiler. Um die Temperatur von 600 Grad konstant zu haben, wird er durch Ziellöcher von der Seite aus bearbeitet. „Saß früher die Glut in der Mitte, glimmt sie jetzt auf einer Holzschicht auf dem Grund des Vulkans und brennt von unten nach oben“, informierte Rudhard Kirsch, der sich von der neuen Technik eine größere Holzkohlemenge erhofft.

    Kohleverkauf am Samstag

    Der Vulkan wird - abgedeckt mit Laub und Erde - bis zum Wochenende vor sich hin glimmen und bis zum Löschen der Glut rund um die Uhr bewacht. Die hochwertige Holzkohle wird am Samstag, den 18. Juni, ab 11 Uhr auf dem Köhlerplatz verkauft.

    ONLINE-TIPP

    Viele Bilder vom Köhlerfest-Wochenende finden Sie im Internet unter www..mainpost.de/regional/main-spessart/lohr/

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