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DUTTENBRUNN: Ein Ort der Geborgenheit

DUTTENBRUNN

Ein Ort der Geborgenheit

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    Feierliche Stimmung: Der Gottesdienst wurde von Bischof Friedhelm Hofmann, Pfarrer Albin Krämer, Diakon Erwin Heim und dem ehemaligen Pfarrer Rudolf Kunkel zelebriert.
    Feierliche Stimmung: Der Gottesdienst wurde von Bischof Friedhelm Hofmann, Pfarrer Albin Krämer, Diakon Erwin Heim und dem ehemaligen Pfarrer Rudolf Kunkel zelebriert. Foto: Foto: Silvia Krönert

    Anlässlich des 1000-jährigen Bestehens von Duttenbrunn fand am Samstag ein Pontifikalgottesdienst statt, der von Bischof Friedhelm Hofmann zelebriert wurde. Der Bischof appellierte darin an die Bürger, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen, ihre eigenen Charismen und Chancen zu nutzen. Er forderte alle dazu auf, nicht in Egoismus zu verfallen, sondern die christliche Botschaft als Schlüssel zur Welt anzusehen, das Miteinander zu leben und zu feiern.

    Konzelebranten waren Pfarrer Albin Krämer, Diakon Erwin Heim und der ehemalige Pfarrer Rudolf Kunkel. Gemeinsam mit den Duttenbrunner Musikanten kümmerte sich Ingeborg Zöller-Blatz um die musikalische Gestaltung. Selten zuvor hatte man in Duttenbrunn das Gefühl, mehr Gemeinschaft zu erleben. Wer dem Gottesdienst beiwohnte, spürte ein überwältigendes Gefühl von Liebe und Geborgenheit.

    Im Anschluss an die Messe fand im Sportheim der Kommersabend statt. Dabei lobte Zellingens Bürgermeister Wieland Gsell das Engagement der Menschen im Ort: „In Duttenbrunn haben nicht nur viele, sondern alle mitgearbeitet.“

    „Heimat ist dort, wo die Seele wohnt.“

    Ludwig Brach, Ortschronist

    Andreas Metschke, stellvertretender Regierungspräsident von Unterfranken, machte den Bürgern ebenfalls ein Kompliment. Er sagte, Duttenbrunn sei ein unverwechselbar idyllisches Örtchen, welches von einer blühenden und lebendigen Ortsgemeinschaft geprägt werde. Ohne ein intaktes Dorfleben mit einem hohen Anteil an ehrenamtlicher Arbeit wäre die Gestaltung solch herausragender Jubiläumsfeierlichkeiten nicht umsetzbar, sagte Metschke. Duttenbrunn sei „ein Festzelt unter freiem Himmel“.

    Lobende Worte für den Einsatz der Menschen fanden auch Landrat Thomas Schiebel, Landtagsabgeordneter Günther Felbinger sowie Bundestagsabgeordneter und Gemeinderat Alexander Hoffmann. Musikalisch umrahmt wurde der Festabend von der Duttenbrunner Blasmusik.

    Ludwig Brach gab einen kleinen Einblick in die Geschichte des Ortes. 1856/57 fielen 42 Einwohner dem Nervenfieber zum Opfer, 28 Jahre später fast der gesamte Viehbestand der Viehpest.

    Auf das Ende dieses Schreckens gelobten die Duttenbrunner, jährlich eine Wallfahrt zu „Maria im Grünen Tal“ zu machen. Noch heute, jeweils am ersten Sonntag im September, ist für die Duttenbrunner die Retzbacher Wallfahrtskirche Pilgerort. Nur drei Jahre nach Ende der Viehpest, 1898, brannte etwa ein Drittel des Dorfes nieder. Bei diesem Ereignis schlug der Wassermangel, mit dem Duttenbrunn zu kämpfen hatte, voll durch. Zum Löschen musste das Wasser aus den umliegenden Ortschaften mit der Pferdekutsche herbeigeschafft werden.

    Dem schon immer bestehenden Wassermangel verdankt Duttenbrunn übrigens auch seinen Namen. Zusammengesetzt besteht dieser aus Tute (Röhre) und -brunn. Heute spiegelt sich das im Ortswappen und in den zwei noch bestehenden Brunnen, dem Gänsebrunnen und dem Ziehbrunnen am Marienplatz, wider.

    Ludwig Brach, der seit Jahren mit der Ausarbeitung der Ortschronik beschäftigt ist, ging speziell auf die erste urkundliche Erwähnung Duttenbrunns ein. Diese ist auf den 29. Dezember 1014 datiert, verbrieft und somit rechtswirksam wurde das Ganze einige Monate später im Jahre 1015. Für dieses Ereignis findet sich in den Quellen kein genaues Datum. Brach bezeichnete Heimat als einen Ort der Stetigkeit und Geborgenheit. Heimat sei „dort, wo die Seele wohnt“.

    Norbert Gehrig hielt einen Bildervortrag über die Ortschaft. Mit vielen Früher-heute-Vergleichen stellte er das Ortsleben im Wandel dar und brachte die Gäste immer wieder zum Staunen. Das älteste fotografische Zeugnis stammt übrigens aus dem Jahre 1897.

    1000 Jahre Duttenbrunn

    Das Jubiläumsfest zum 1000-jährigen Bestehen von Duttenbrunn findet am 4. und 5. Juli statt. Über den genauen Programmablauf werden wir noch berichten. An die Haushalte werden in den kommenden Wochen Flyer verteilt. Infos im Internet: www.1000-jahre-duttenbrunn.de Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ein Weihnachtskonzert der Duttenbrunner Musikanten am 13. Dezember in St. Margaretha.

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