Nachdem eine Gruppe von Schülern aus Delhi im Juni diesen Jahres in Karlstadt zu Besuch war, ging es nun für die deutschen Austauschpartner vom Johann-Schöner-Gymnasium und drei Begleitpersonen für zwei Wochen hinaus in die weite Welt. Finanzielle Unterstützung erfuhren die Teilnehmer dabei von der Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Delhi.
Viele wichtige und beeindruckende Sehenswürdigkeiten in und um Delhi wurden besucht. Allen voran das Taj Mahal. Nahezu jeder konnte den Mund vor Staunen nicht mehr schließen, als man vor diesem einzigartigen Gebäude stand. Aber auch das rote Fort in Agra, der Palast der Winde (Hawa Mahal) und das Observatorium Jantar Mantar in Jaipur, das India Gate, der Qutb Mina und der beeindruckende Akshardham Tempel in Delhi oder auch weniger touristische Gebiete im Norden Delhis wie Chandigarh, Patiala oder Anandpur Sahib am Rande des Himalayas wurden besucht. Neben den Ausflügen am Wochenende lernten die Schüler und Lehrer das Leben in einer indischen Familie, bei denen sie in den zwei Wochen untergebracht waren, kennen.
Die unterfränkischen Gäste wurden aber auch mit vielen exotischen Besonderheiten konfrontiert. Allen voran der enorme Verkehr auf den Straßen Delhis. In den zwei Wochen lernten die Schüler den Begriff „Smog“ am eigenen Leib kennen, daneben auch den extremen Unterschied zwischen Arm und Reich, die so genannte „Indian Stretchable Time“ und nicht zuletzt die andere Vorstellung von Hygiene. Bei vielfältigen Anlässen konnten die Teilnehmer die gute indische Küche in all ihren Varianten kennenlernen.
Der diesjährige Austausch war geprägt von dem Projektthema „Moderne Kunst in Indien und Deutschland“. Beim Besuch der Austauschschüler in Deutschland wurden den indischen Schülern wichtige Kunstformen Deutschlands und auch Europas in Form von Referaten nahe gebracht. Dem Projektthema diente auch der Besuch der „documenta“ in Kassel.
In Indien besuchten die Schüler mehrere Museen, wie etwa die National Gallery of Modern Art, das Nationalmuseum oder das Crafts-Museum. Durch den Besuch der Museen bekamen die Schüler einen guten Einblick in die indische Kunst. Daneben betätigten sie sich unter der Anleitung indischer Lehrer und Künstler selbst und lernten so zum Beispiel die „Madhubani Art“ kennen oder töpferten zusammen mit einem „Profi“ Vasen oder Figuren. Einen Teil der Projektarbeit bildete daneben auch das „field book“. Jeder Schüler, ob deutsch oder indisch, stellte eine Aufgabe, die in diesem „Büchlein“ bearbeitet wurde. Dies stellte nicht nur eine sinnvolle Übung dar, sondern ist im Nachhinein auch eine tolle Erinnerung an einen einzigartigen Austausch.
Tränen zum Abschluss verdeutlichten, dass in Indien Freundschaften entstanden sind. Nachdem so eine Reise immer ein Abenteuer darstellt, waren alle Beteiligten und die Begleitlehrer Andreas Eyrisch, Stephanie Klotz und „student teacher“ Daria Iwassenko froh, dass alle wieder wohlbehalten in die Heimat zurückgekehrt sind.