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MÜHLBACH/LOHR: Eine Einheit in der Manege

MÜHLBACH/LOHR

Eine Einheit in der Manege

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    Üben für den großen Auftritt: Zirkuspädagoge Hagi Blickle probt mit behinderten und nichtbehinderte Kinder im Zirkus Mumm die Nummer am Hochseil für die beiden Auftritte am Freitag um 19 Uhr und am Samstag um 14 Uhr.
    Üben für den großen Auftritt: Zirkuspädagoge Hagi Blickle probt mit behinderten und nichtbehinderte Kinder im Zirkus Mumm die Nummer am Hochseil für die beiden Auftritte am Freitag um 19 Uhr und am Samstag um 14 Uhr. Foto: Foto: Lena Berger

    Aufgeregt sitzen die Schüler auf einer Bank in der Mitte des Zirkuszelts und warten auf ihren Einsatz. Einer nach dem anderen klettert die drei Stufen auf die kleine Metallplattform und balanciert vorsichtig dem Hochseil. Nur an einem Seil, das von der Decke kommt, halten sich die Nachwuchsartisten fest. Eine Woche waren die Schüler der Klassen 3c und 4c der Grundschule Lohr und die Klasse L3/4 der St.-Nikolaus-Schule Lohr gemeinsam zu Gast beim Zirkus Mumm in Mühlbach, um ein Programm zu erarbeiten, das sie am Freitag um 19 Uhr und Samstag um 14 Uhr aufführen werden.

    Dass behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammentreffen, spielt für die Schüler keine Rolle. „Es ist ein ganz normales Miteinander“, sagen Johanna Wittstadt von der St.-Nikolaus-Schule, Petra Siegler und Michaela Neiderer von der Grundschule. Zum ersten Mal machen beide Schulen ein solches Projekt gemeinsam. Im Voraus wurde die Zusammenarbeit von behinderten und nichtbehinderten Kindern im Unterricht nicht thematisiert.

    In Gruppen trainieren die Schüler für ihre Nummern. Aus der großen Spannbreite der Zirkusdisziplinen, wie Artistik, Trampolinspringen, Hochseil und Jonglage dürfen sich die Schüler am ersten Tag zwei aussuchen, die sie die Woche über trainieren und am Wochenende aufführen. Die Schüler bieten kein normales Zirkusprogramm, sondern überlegen sich eine Geschichte, die sie mit den Zirkuspädagogen und dem Leiter des Zirkus Mumm, Hagi Blickle, zusammen entwickeln.

    „Die Schüler haben sich das Thema ,Ein Treffen im Zauberwald‘ ausgedacht“, sagt Petra Siegler, Klassenlehrerin der 4c. Jede Nummer darin ist ein Teil der Geschichte. Die Schüler denken sich auch die Figuren in der Geschichte aus. „Ich habe gehört, es soll auch ein Einhorn dabei sein“, verrät Johanna Wittstadt, Klassenlehrerin der L3/4.

    Das Training in den Gruppen funktioniert reibungslos. Die Schüler werden nach ihren körperlichen Fähigkeiten eingesetzt. Die meisten Kinder sind geistig behindert, sagt Johanna Wittstadt, und eine Schülerin sitzt im Rollstuhl. „Die Trainer versuchen, dass sie bei den Aufführungen eine Fackel hält, mal schauen, ob das klappt. Auf jeden Fall wird sie aber in die Menschenpyramide eingebaut.“ Auch beim Miteinander von behinderten und nichtbehinderten gibt es keine Probleme. „Für unsere Grundschüler ist es ganz normal. Wir wurden auch noch nicht von ihnen angesprochen, dass manche Kinder anders sind“, erzählen die Grundschullehrerinnen. „Die Kinder haben keine Berührungsängste“, sagt auch Blickle.

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