Langsam findet der Tag sein Ende und Sven Nickel sperrt das Rathaus zu. Er tritt auf den Vorplatz, Pflasterstein-Romantik. Also gar keine Romantik. "Nur dass Sie einmal sehen, wie bekloppt ich bin", sagt Nickel und beginnt herumzuzeigen. Auf ein verwahrlostes gelbes Wohnhaus, einen Leerstand. "Scheiße, dass es verputzt ist", sagt er. "Der Kern ist aus dem 16. Jahrhundert. Das wird mal ein Schmuckstück." Auf einen biederen Bau, "ein altes Schlachthaus, in den 60er-Jahren so dahin genehmigt". Auf einen Altbau mit Blick auf das Tal, das Feuerwehrhaus, "aber für den Zweck eigentlich nicht geeignet". Das Elektroauto, das am Rücken der Sandsteinkirche parkt, ist seines und Nickel lacht. "Dieser Platz soll unser neues Wohnzimmer werden."
Rieneck