Ein bayerischer Biergarten soll es werden, erzählt er. Eine Wirtschaft mit Selbstbedienung, in der die Gäste ruhig auch ihr mitgebrachtes Brot verzehren können und lediglich etwas zum Trinken bestellen. Er wird kleine Gerichte wie Käse- und Hausmacher-Wurstbrot, Bratwürste, Steaks, Kaffee, Kuchen und Eis anbieten. Schon sehr lange hat Zentel diesen Traum. Dafür hat er bereits einiges an Vorarbeit geleistet. So baute er Toiletten für Männlein und Weiblein und richtete einen Schankraum ein. Platz genug ist da auf seinem Grund und Boden, die Nebengebäude, in denen früher Werkstatt, Holzhalle und Waschküche und ganz früher eine Küferei untergebracht waren, bieten dazu ausreichend Raum.
Überhaupt stammt Zentel aus einer Gastwirtsfamilie. Bis 1948 hatten seine Großmutter Katharina Wolf und auch seine Mutter Klara die Gastwirtschaft Wolf geführt. Zentel selbst lebt heute in den ehemaligen Gastwirtsräumen, die er umgebaut hat und in der seine Frau Annett seit über zehn Jahren ihre Praxis für Krankengymnastik führt. 150 Jahre sei die Gastwirtschaft im Besitz der Familie Wolf gewesen, erzählt Zentel. Jetzt will er die Wirtschaft wieder aufleben lassen, für fünf Monate im Jahr bei schönem Wetter.
Die Öffnungszeiten werden unter der Woche von 16 bis 22 Uhr und am Wochenende von 10 bis 22 Uhr sein, kündigt der zukünftige Nebenerwerbsgastwirt an. „Das ist machbar und mit meinem Beruf zu vereinbaren“, sagt Zentel, der als technischer Angestellter bei der Lohrer Firma Bosch Rexroth arbeitet.
Die Voraussetzungen für seinen Biergarten hat er schon alle beisammen, die Nachbarunterschriften liegen vor und die notwendigen Genehmigungen bei der Verwaltungsgemeinschaft Lohr und dem Landratsamt Main-Spessart hat er eingeholt. Jetzt benötigt er noch eine IHK-Schulung zum Thema „Gesundheit, Hygiene und Gaststättenrecht“. Der Neustadter Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Mittwochabend mit 9:3 Stimmen für Zentels Vorhaben ausgesprochen. Der Neu-Gastwirt freut sich schon auf seinen Biergarten, denn: „Ich brauch' Leut' um mich und es muss verzählt werden, dann fühle ich mich wohl.“