Paul Häberlein, Pfarrer der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde St. Johannis, wird Karlstadt verlassen. Ab dem 1. Mai wird der 52-Jährige die seit anderthalb Jahren vakante Stelle in Mainbernheim (Lkr. Kitzingen) übernehmen. Häberlein stammt aus Marktsteft, seine Eltern leben nach wie vor dort. Mit ein Grund, weshalb er sich auf die bereits zum zweiten Mal ausgeschriebene Stelle beworben hat. „In erster Linie komme ich aber gerne nach Mainbernheim, weil man dort einfach wieder Pfarrer sein kann“, sagt Häberlein.
In seiner derzeitigen Diasporagemeinde St. Johannis in Karlstadt besetzt er fünf Predigtstationen und betreut die mit einem Anteil von sechs Prozent verhältnismäßig wenigen evangelischen Christen aus Karlstadt, Zellingen, Retzbach, Himmelstadt, Laudenbach, Mühlbach, Stadelhofen, Karlburg, Rohrbach, Wiesenfeld, Gambach, Schönarts, Eußenheim, Aschfeld, Bühler, Münster, Hundsbach und Obersfeld.
Eine Situation, in der Häberlein notgedrungen viel Zeit im Auto auf der Fahrt von einem Ort zum anderen verbringt. Zeit, die er lieber für die Menschen nutzen würde. „Darauf freue ich mich in Mainbernheim, eine wunderschöne Stadt mit netten Leuten.“ In der Markgrafenstadt hat Häberlein übrigens bereits vor Jahrzehnten gearbeitet: Ende der 1970er Jahre und zu Beginn der 1980er Jahre hatte er mehrfach Ferienjobs bei Bären-Schmidt.
Theologie hat Pfarrer Häberlein in Mainz studiert. Er und seine Frau haben vier Kinder. „Die sind mittlerweile alle aus dem Haus. Auch ein Grund, sich für die restlichen 13 Jahre meiner Dienstzeit nach Mainbernheim zu orientieren“, meint Häberlein.
Seine Stationen bisher waren Hof-St. Lorenz (Vikariat), Brand bei Marktredwitz (zwölf Jahre) und seit 2003 Karlstadt. Häberlein ist auch stellvertretender Dekan im Dekanat Würzburg und darüber hinaus in der Notfallseelsorge aktiv. Die Schwerpunkte seiner Arbeit lagen bisher in der Seelsorge für Kindergarten, Kinderchor, Jungschar und Krabbelgruppen.
Eines seiner größten Hobbys ist das Angeln, dem er schon seit den Kinderjahren frönt. Daneben ist Paul Häberlein begeisterter Saxofonist und spielt mit einem Quartett klassische, jazzige und auch poppige Stücke. „Musik ist mir sehr wichtig. Umso mehr freut es mich auch, dass die Kirchengemeinde in Mainbernheim einen Kirchen- und Posaunenchor hat.“ Einer weiteren Leidenschaft will Häberlein nachgehen: Modellbauschiffe basteln. Das soll in einem Werkraum im Keller des Pfarrhauses im Gartenweg geschehen.
Wie Dekan Hanspeter Kern erklärt, sei Paul Häberlein der zweite Kandidat, der dem Kirchenvorstand Mainbernheim vorgestellt wurde. Nach einem alterierenden System sei einmal die Landeskirche an der Reihe, einen Bewerber vorzuschlagen, der vom Kirchenvorstand nur aus gewichtigen Gründen abgelehnt werden könne. Beim nächsten Mal dürfe der Kirchenvorstand aus mehreren Kandidaten auswählen. Diesmal war die Kirche an der Reihe und hatte bereits eine Pfarrerin ausgesucht, die jedoch ihre Bewerbung von sich aus wieder zurückgezogen hatte.
„Die ersten Spione waren auch schon bei einem meiner Gottesdienste in Karlstadt zu Besuch.“
Paul Häberlein, evangelischer Pfarrer
Beim Kirchenvorstand von Mainbernheim ist die Freude, die vakante Stelle endlich wieder besetzen zu können, jedenfalls groß. „Die ersten Spione waren auch schon bei einem meiner Gottesdienste in Karlstadt zu Besuch“, sagt Paul Häberlein und lacht. Er habe sich jedoch über das Interesse sehr gefreut. Der Termin für die Einführung muss noch festgelegt werden.
Paul Häberleins Vorgänger Gerhard Schäfer war acht Jahre lang Pfarrer von Mainbernheim und wurde im September 2013 in den Ruhestand verabschiedet. Wer Häberleins Nachfolger in Karlstadt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.