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STEINBACH: Eremit und Berater des Papstes

STEINBACH

Eremit und Berater des Papstes

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    In der Wallfahrtskirche Mariabuchen hielt Dr. Bruno Kammann aus Düsseldorf einen Vortrag über den heiligen Bruno von Köln und den Kartäuserorden.
    In der Wallfahrtskirche Mariabuchen hielt Dr. Bruno Kammann aus Düsseldorf einen Vortrag über den heiligen Bruno von Köln und den Kartäuserorden. Foto: Foto: Josef Aszyk

    Etwa 40 Zuhörer erlebten in der Wallfahrtskirche Mariabuchen einen Vortrag von Dr. Bruno Kammann aus Düsseldorf über den Hl. Bruno und den Kartäuserorden, so eine Pressemitteilung des Wallfahrtswerks.

    Der als „Gründer“ des Kartäuserordens bekannte Bruno wurde um 1030 in Köln, in der Pfarrei St. Kunibert geboren. Der begabte Junge erhielt an der Kathedralschule in Reims (dort wurde der Frankenkönig Chlodwig um 498 vom hl. Remigius getauft) seine Ausbildung und sah eine steile Laufbahn vor sich. Der Erzbischof von Reims, Manasse, machte „Meister“ Bruno zu seinem Kanzler. Doch als Bruno auf dem Regionalkonzil von Lyon (1080) seinen Erzbischof wegen Simonie (Käuflichkeit von kirchlichen Ämtern) anklagte, musste er sich vor diesem in Sicherheit bringen, um sein Leben zu retten.

    Sieben Gleichgesinnte

    In Bruno reifte der Entschluss, die flüchtige Welt zu verlassen und ein Leben als Mönch in Zurückgezogenheit zu führen. Mit sieben Gleichgesinnten fand er in der wilden Einöde bei Grenoble (Frankreich) einen Ort der Stille, um im Schweigen Gott zu suchen und zu finden. Papst Urban II. (1088-1099) berief ihn als Berater nach Rom. Die Aufgaben an der Seite des Papstes waren mit dem Leben eines Eremiten nicht zu vereinbaren, weswegen ein Kompromiss gefunden wurde: Bruno blieb zwar in Italien, gründete aber dort - in Kalabrien - ein neues Kloster, die Kartause Santa Maria della Torre. Wo er im Alter von etwa 70 Jahren am 6. Oktober starb und seine letzte Ruhestätte fand.

    Einsamkeit mit Gemeinsamkeit

    Die Kartäuser und auch die Kartäuserinnen leben nach den „Gewohnheiten“ (Consuetudines) der Mönche, aufgezeichnet 1127 von Guigo von Kastell. Sie versuchen, das Leben eines Eremiten mit dem eines Zönobiten, d.h. Einsamkeit mit Gemeinsamkeit zu verbinden. Ihr Tages- und Nachtablauf ist streng geregelt in Zeiten des Betens, des Arbeitens und des Schlafens. Die „schweigenden Mönche“ in weißer Kutte leben einzeln in kleinen Häuschen mit Arbeitszimmer, Schlafstelle, Handwerksraum und Gärtchen. In Deutschland gibt es zur Zeit ein Kartäuserkloster in Marienau/Seibranz im Allgäu; der Orden ist verbreitet in allen Erdteilen.

    Über das Kartäuser-Leben in der Grande Chartreuse hat Philip Gröning den Film „Die große Stille“ gedreht.

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