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Erneuerbare Energie: Bis 2050 steigt ihr Anteil auf 50 Prozent

Karlstadt

Erneuerbare Energie: Bis 2050 steigt ihr Anteil auf 50 Prozent

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    Karlstadt (matz) Die elften Klassen des Johann-Schöner-Gymnasiums untersuchten in einem Unterrichtsprojekt mögliche Standorte für Windkraftanlagen im Bereich Karlstadt. Die Schüler kristallisierten ebenfalls den Standort Heßlar als günstigsten heraus.

    In einer fast 90-minütigen Präsentation mit Power-Point im Gymnasium stellten vor allem die Schüler der 11 b die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor, wobei sie zu den erneuerbaren Energien im Allgemeinen und zu Windenergieanlagen im Besonderen Stellung nahmen. Mit untersucht waren die Kriterien Umwelt, Wirtschaft, Immissionsschutz sowie Natur- und Landschaftsschutz.

    Unter der Regie von Kunstlehrer Oliver Mecker waren Lehrer aus den Unterrichtsfächern Physik, Wirtschaft, Geografie und Kunsterziehung mit eingebunden.

    Diese Mitgestaltung kommunaler Planung unterstützen das bayerische Wirtschafts- sowie Kultusministerium und der bayerische Städtetag. In einer Ausstellung wollen die Schüler ihre Studienergebnisse einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.

    Nach der Begrüßung des Bauausschusses durch Schulleiter Rolf Kellermann waren die Schüler gefordert. Ohne Scheu und Lampenfieber - auch als das Notebook und der Projektor mal nicht so wollten wie sie - hielten die Schüler ihre Kurzvorträge.

    Julia Frank blickte in die Zukunft: Kohleabbau wird noch etwa 200 Jahre, die Nutzung von Erdgas noch 100 Jahre möglich sein. Die erneuerbaren Energien sind Wind, Wasser, Sonne und Biomasse. Ihre Nutzung, so Julia Frank, werde ständig steigen. 2010 mache sie 12,5 Prozent der Energiegewinnung in Deutschland aus, in 50 Jahren schon 50 Prozent, so ihre Prognose.

    Genutzt würde die erneuerbare Energie aus der Geothermie (Vulkanismus, heiße Quellen), aus Solarkollektoren auf Dächern und im freien Gelände für die Warmwasserversorgung (im Wohngebiet am "Lönker" an der Gemündener Straße werden damit 30 Prozent in den Haushalten versorgt), Photovoltaik (Sonnenenergie zur Stromerzeugung), Wasserkraft an Staustufen sowie Windenergie für Strom.

    "Deutschland ist Hauptmarkt für Windkraft"

    Barbara Köhler, Schülerin am Schöner-Gymnasium

    Barbara Köhler tauchte in die Geschichte der Windverwertung ein - von der ersten Windmühle 1887 mit 144 Rotorblättern über Gleich- und Wechselstromgeneratoren, Offshore-Windkraftanlagen ab den 90er Jahren bis zur jetzigen Generation der Windkrafträder. Deutschland sei führend und Hauptmarkt für diese Anlagen.

    Hannah Elisabeth Götz und Kerstin Morgenstern kümmerten sich um die Auswirkungen auf Flora und Fauna. Die meisten Vögel flögen ungefährdet an den Rotorblättern vorbei. Der Falke nutze so eine Anlage gar zum Brüten. Auch die Flora leide nicht unter den Anlagen. Allerdings müsse Sorgfalt gelegt werden auf den Wegebau, da ausgebaute Feldwege zu den Anlagen führen.

    Maximilian Rumpel untersuchte mögliche Lärmbelästigungen durch die Rotorblätter und kam zu dem Schluss, dass wegen des Infraschalls ein Abstand zur Wohnbebauung einzuhalten sei.

    Benjamin Ort untersuchte den Wirkungsgrad nach Standorten. So beeinträchtigen natürliche oder vom Menschen hingestellte Hindernisse die optimale Ausbeutung. Benjamin Ort sprach vom Tunnel- und Hügel-Effekt im Gelände.

    Philipp Rauh und Andreas Großer kümmerten sich um logistische Probleme beim Transport eines Windkraftrades von 100 bis 140 Metern Länge auf der Straße, auf den Schienen und auf dem Wasser. Zu beachten seien Steigungen, Kurven, schwache Brücken, schmale Ortsdurchfahrten und niedrige Durchfahrten.

    Frederik Ries untersuchte die Standorte nordwestlich Karlburg (14 Räder möglich), westlich von Wiesenfeld (14 Räder) und nördlich von Heßlar (16 und mehr). So kam er auf eine mögliche Auslastung mit über 40 Anlagen in ganz Karlstadt. Problem sei aber der oft zu weite Weg zur nächsten Einspeisstation, zum Beispiel zu einer Hochspannungsleitung.

    Kunstlehrer und Projektleiter Oliver Mecker fragte, ob ganze Windparks, wie in Heßlar auf 78 Hektar Fläche möglich, zur optimalen Windausbeute sinnvoll sei. Jede Rotoranlage stoppe den Wind um 30 Prozent, sagte Mecker. Alle im Windkanal dahinter stehende Anlagen würden entsprechend weniger Wind abbekommen. "Und das, wo es doch bei uns sowieso nicht so windig ist wie in anderen Gegenden."

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