Seit Montag lädt das Raiffeisenforum in Lohr wieder zu einer Ausstellung ein, die unter dem Titel "The Invisible" Werke der Künstlerin Katja Lotter präsentiert. Bei der Vernissage konnten die Besucher im persönlichen Kontakt mit ihr einen ganz besonderen Blick auf die vielfältigen Ausstellungsstücke werfen, die im Zusammenhang mit ihrer Masterarbeit im Studiengang Informationsdesign an der Fakultät Gestaltung in Würzburg entstanden sind.
Der Vorstand der Raiffeisenbank Manfred Heuer begrüßte die Gäste der Vernissage und hob hervor, dass es ihm wichtig sei, das Forum als einen Ort der Offenheit und des Austauschs auch über tiefgreifende Themen präsentieren zu dürfen. Auch Landrätin Sabine Sitter und der Geschäftsführer der Jugendstiftung Main-Spessart, Andreas Wenisch, hoben hervor, es sei ein sehr positives Signal, mit einer solchen Ausstellung innovative Ideen zu fördern, die den Blick auf zentrale Problemfelder unserer Gesellschaft erweiterten. Die Ausstellung war zuletzt in Würzburg zu sehen.
In Form von Fotografien sowie Designobjekten, Installationen und Videos setzt sich Katja Lotter mit einem nicht einfachen Thema auseinander und wirft einen Blick auf Machtstrukturen und ihren Missbrauch im sozialen Leben. Als sie ihren Master begonnen hatte, stieg ihr Interesse daran, sich mit diesem Problemfeld zu beschäftigen. Deshalb hat sie sich damit wissenschaftlich, praktisch und gestalterisch befasst. So entstand das Konzept für die Ausstellung "The Invisible".
Eine leidenschaftliche Tänzerin
Die aus dem Landkreis Main-Spessart stammende Künstlerin hat sich schon früh für Kunst und Kultur sowie Medien interessiert und ist selbst eine leidenschaftliche Tänzerin. Durch das Studium und ihre Arbeit ist sie Fotografin beim Bayerischen Staatsballett geworden, wo sie seit der Spielzeit 2018/19 nach ihrem Praxissemester als Praktikantin im Marketing begonnen und seitdem durchgehend in verschiedenen Positionen dort gearbeitet hat. "Den künstlerischen Bezug über den Tanz habe ich schon seit meiner Kindheit und mittlerweile bin ich nebenberuflich professionelle Tänzerin mit Schwerpunkt Ballett, Contemporary und Jazz", erklärt Katja Lotter.
Sie hat im Rahmen der Ausstellung "The Invisible" mit vielen Projektpartnern zusammengearbeitet, die sie in unterschiedlicher Form unterstützt und das ganz anspruchsvolle Konzept erst möglich gemacht haben. Als die Ausstellung aber umfangreicher wurde als geplant und sich abgezeichnet hat, dass es eine Wanderausstellung wird, hat sie sich nach Möglichkeiten der finanziellen Förderung umgesehen. Da sie ursprünglich aus dem Landkreis Main-Spessart kommt, hat die Künstlerin bei der Jugendstiftung Main-Spessart angefragt, und so konnte der Kontakt zum Raiffeisenforum hergestellt werden.
Auf die Frage, was sie mit ihrem Kunstprojekt bewegen möchte, erklärt sie: "Als ich den Master begonnen habe, hatte ich zunächst einfach ein persönliches Interesse, mich näher mit Machtstrukturen und Machtmissbrauch zu beschäftigen." Sie habe gemerkt, dass gerade bei diesem Problemfeld reine Information wenig bewirken kann, sondern es komme vor allem auf die gestalterische Aufbereitung und Präsentation an. Daher sei es ihr ein Anliegen, dieses Thema kreativ zu bearbeiten und damit nahe an die Betrachter heranzuführen. Die Ausstellung "The Invisible" öffnet einen Raum, in dem Besuchende ihre persönlichen Erfahrungen reflektieren und ihre Aufmerksamkeit für diesen Problembereich schärfen können. So lässt er sich vermitteln, denn sich verletzlich zu zeigen und über Machtmissbrauchserlebnisse zu sprechen, ist ganz und gar kein Zeichen von Schwäche, sondern braucht Stärke und Mut.
Besucher sollen sich motiviert fühlen
Es ist der besonderer Wunsch der Künstlerin, dass sich die Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung motiviert fühlen und ihren Alltag positiv gestalten. Dazu gibt sie auch Anregungen mit beiliegenden Texten. Um ihre künstlerischen Intentionen besonders gut auszudrücken, ist ihr gestalterischer Schwerpunkt die Fotografie. Damit fühlt sie sich besonders wohl und sicher, wenn sie ihre Gedanken und Ideen zum Ausdruck bringen möchte.
Bei der Ausstellung im Raiffeisenforum können die Gäste dies ganz unterschiedlich erleben. Aber Katja Lotter experimentiert auch gerne mit anderen Medien, wie bewegten Bildern, Videos oder Illustrationen. Damit möchte sie den Besucherinnen und Besuchern als konkrete "Handlungsempfehlung" für den Alltag mitgeben, motiviert und handlungsfreudig, vor allem aber immer bereit für eine offene Kommunikation zu sein, die das Miteinander stärkt.
Die Ausstellung "The Invisible" ist im Raiffeisenforum Lohr bis 22. März, jeweils montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, zu sehen.