(jun) Der Stadtbus Lohrliner und dessen Haltepunkte waren ein teilweise hitzig diskutiertes Thema beim Fischessen der Lohrer Freien Wähler am Freitagabend im Gasthaus Schönbrunnen. Wie berichtet hatte sich die Gruppierung erst vor wenigen Wochen in Rodenbach bei einem Stammtisch mit dem Thema befasst. Damals waren rund 90 Ortsbürger gekommen, viele davon, um ihr Leid über nur eine im Ort vorhandene Haltestelle zu klagen. Mittlerweile, so berichtete Brigitte Riedmann, die Vorsitzende der Freien Wähler, wurde in Rodenbach eine zweite Haltestelle eingerichtet, die auch „gut angenommen“ werde.
Zu klären sei allerdings noch, ob auch der zweite Wunsch der Rodenbacher, nämlich der nach einer Wiederbelebung des Lohrer Parkdecks als Haltepunkt, erfüllt werden kann. Mittlerweile seien ähnliche Forderungen auch aus Neustadt und Neuendorf laut geworden, so Riedmann. Deswegen werde es nun ein Gespräch zwischen den für den Lohrliner zuständigen Stadtwerken und dem für den öffentlichen Linienverkehr zuständigen OVF geben.
Werner Wolfrum vertrat als Besucher des Fischessens die Ansicht, dass es bei diesem Gespräch nur ein Ergebnis geben könne: die Wiedereinrichtung der Haltestelle Parkdeck. Seit der Öffnung des zentralen Busbahnhofes vor dem ehemaligen Frauenkloster müssten viele Busfahrende weite Wege gehen. Gerade älteren Menschen sei der „Spießrutenlauf durch die Loher Geschäftswelt“, nicht zuzumuten.
Regelrecht in Rage redete sich Wolfrum, als er anschließend lautstark auch für den Sendelbacher Friedhof eine Lohrliner-Haltestelle forderte. Der Gottesacker sei ein „wunderbarer Kommunikationsplatz“. Wollten ihn ältere Menschen beispielsweise aus der Sendelbacher Siedlung erreichen, seien sie mit dem Bus „einen halben Tag unterwegs“, echauffierte sich Wolfrum.
Riedmann wunderte sich etwas über den Tonfall, verwies ansonsten jedoch darauf, dass man mit der Routenführung des Lohrliners „nicht jeden Wunsch erfüllen“ könne. Schon jetzt fahre der Stadtbus ein Defizit von 250 000 Euro pro Jahr ein. Vergessen dürfe man auch nicht, dass es ganze Stadtteile gebe, die überhaupt nicht vom Lohrliner angefahren werden. Und schließlich bezweifelte Riedmann, dass tatsächlich „halb Sendelbach mit dem Bus zum Friedhof fahren will“.