Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

WIESENFELD: Es gibt ein Leben über 50

WIESENFELD

Es gibt ein Leben über 50

    • |
    • |
    Annette von Bamberg auf der „Kleinkunstbühne Synagoge Wiesenfeld": Vor ausverkauftem Haus vermittelte die Kabarettistin in ihrem Programm „Es gibt es ein Leben über 50 – jedenfalls für Frauen“ ihr Lebensmotto als Fünfzigerin.
    Annette von Bamberg auf der „Kleinkunstbühne Synagoge Wiesenfeld": Vor ausverkauftem Haus vermittelte die Kabarettistin in ihrem Programm „Es gibt es ein Leben über 50 – jedenfalls für Frauen“ ihr Lebensmotto als Fünfzigerin. Foto: Foto. Josef Riedmann

    Nach längerer Pause landete die Kleinkunstbühne Wiesenfeld in der ehemaligen Synagoge wieder einen Volltreffer. Die Kabarettistin Annette von Bamberg erklärte den etwa 140 Gästen in ihrem Solo-Programm eindrucksvoll optimistisch „Es gibt es ein Leben über 50 – jedenfalls für Frauen“.

    Theo Dittmaier, der die Besucher im Namen der Veranstalter, Gesangverein Liederkranz und CSU-Ortsverband Wiesenfeld, begrüßte, schilderte das Zusammentreffen mit der Künstlerin. Bei einem Kurzurlaub in Bad Staffelstein habe er eine ihrer Vorstellungen besucht und war so begeistert, dass er noch am selben Abend die Kabarettistin für Wiesenfeld verpflichtete. Dittmaier stellte auch die zu einem Veranstaltungsraum umgewidmete ehemalige Synagoge und die Kleinkunstbühne Wiesenfeld kurz vor.

    Zwischenalter

    Ihr Name würde gleich drei drängende Fragen des Publikums beantworten, ihren Vornamen, ihren Wohnort und einen Charakterzug, „A Nette vo Bambärch“, stellte sich die Künstlerin selbst vor. Ihren Familiennamen (Grabiger) verriet sie allerdings nicht, ebenso wenig ihr Alter, doch das war ja ihr abendfüllendes Thema. Sie lebe in einem „Zwischenalter“, erklärte sie, „ich war fünf Jahre lang 39 und brauche noch 20 Jahre bis zum 60.

    “ Frauen über 50 würden nochmal voll durchstarten dank Prosecco, dem „Melissengeist des 21. Jahrhunderts“. Lebenskrisen könne eine Fünfzigerin durch Lächeln und Lachen vertreiben. Ein Lach-Schnellkurs für das Publikum zeigte Wirkung, zwei Frauen fielen in einen Lachkrampf.

    „Es muss a mal wehtun“, kommentierte Annette von Bamberg ihren Exkurs zum Umgang der Kirche mit Frauen, indem sie mit scharfzüngigem Spott die Bastionen der Kirchenoberen und der Vatikan anprangerte. Hier kam Annette von Bamberg in dem gut katholischen Wiesenfeld nicht nur begeisternd an. Mit 50 darf frau auch mal Emanze sein, war eine weitere Erkenntnis der Kabarettistin. Wie das Thema Fußball der Zaubertrick der Männer sei, ungestört zu sein, reiche das Wort Emanze aus, wenn Frauen unter sich sein wollen. Annette empfahl einen Mann mit Piercing, „der hat Schmerzerfahrung und schon mal Schmuck gekauft“.

    Gewichtsprobleme habe sie keine, so die Ü50erin, da sie Hausarbeit mit Sport verbinde. Anschaulich demonstrierte sie eine köstliche Jonglage mit vier Tüchern. Immer wieder schlüpfte sie in Doppel-Rollen mit ausdrucksstarker Gestik und Mimik wie als Moderatorin des Frauen-Radiosenders „Happy Chappy“ im Interview mit der prolligen Thriller-Autorin Debora Knife oder wenn sie sich mit dem vorgetäuschten Tourette-Syndrom durch leidige Elternabende rettet.

    Mit dem Publikum interagiert

    Die Kabarettistin interagierte immer wieder unmittelbar mit dem Publikum und reagierte spontan auf Einwürfe. Ein langanhaltender Beifall war ihr gewiss. Zum zweiten Lebensabschnitt vertrat die Kabarettistin die Meinung: „Das Leben über 50 macht Spaß, manchmal musst du nur etwas nachhelfen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden