Die politische Landschaft ist in der Marktgemeinde Frammersbach um eine Farbe reicher: Am Montagabend gründete sich in der Skihütte der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen.
Unter der Leitung des Kreisvorsitzenden Gerhard Kraft aus Laudenbach wurde Elke Herrmann-Rüppel (66 Jahre) zur ersten Vorsitzenden gewählt. Gleichberechtigter Vorsitzender ist Wolfgang Rüppel (55). Das Amt des Schriftführers übt Jochen Raue aus und Karl-Heinz Geiger fungiert als Beisitzer.
Stimmberechtigt waren allerdings nur sechs der anwesenden 17 Teilnehmer, da sie Mitglieder in der Partei sind. Insgesamt haben die Grünen in Frammersbach bisher acht Mitglieder. Die gewählten Vorstandsmitglieder nannten kurz ihre politischen Ziele. Vor den Wahlen wurde die Satzung von Gerhard Kraft vorgestellt und genehmigt.
Erst drei Kandidaten
Mitgestalten sei besser als am Rande zu stehen, kündigte die Vorsitzende Elke Herrmann-Rüppel an, mit einer Liste bei den Kommunalwahlen im März antreten zu wollen. Die Zeit drängt allerdings. Aus den eigenen Reihen haben bisher erst drei Mitglieder zugesagt, für den Marktgemeinderat kandidieren zu wollen.
Für eine Liste bräuchte es aber mindestens fünf bis sechs Leute mehr. Hierfür seien auch Nichtmitglieder willkommen.
Der Vorlauf für die Wahlen ist kurz. Die Liste muss bis zum 23. Januar eingereicht werden. Für Wahlkampfzwecke stellt die Partei 500 Euro zur Verfügung, teilte der Kreisschatzmeister Björn Janetzky aus Lohr mit. Als erste Veranstaltung bietet der neue Ortsverband am Montag, 18. November, einen Infoabend mit dem Bundestagsabgeordneten Uwe Kekeritz in der Marktplatzturnhalle an.
Ideen für Frammersbach
Am Montagabend schloss sich eine muntere, offene Diskussion an, wie Frammersbach sich als lebenswerte Gemeinde weiterentwickeln kann und gleichzeitig den globalen Herausforderungen, wie zum Beispiel dem Klimaschutz und der sozialen Gerechtigkeit gerecht werden kann. Dazu notierte jeder Teilnehmer seine Vorschläge, Ideen und Kritiken auf Zettel, die danach den Oberpunkten zugeordnet wurden. Es kam einiges zusammen.
Einig war man sich in der Ablehnung der B26n. Es wird befürchtet, dass der von Lohr abfließende Verkehr noch mehr Belastung für die Lohrtalgemeinden bringen wird. Auch das Gewerbegebiet Aspenwurzel wird abgelehnt.
Gewünscht werden unter anderem sichere Radwege und Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden oder auch die Umgestaltung der "Schottergärten" und mehr Grüngestaltung im Ort. Wünschenswert wäre ein Wochen- oder Monatsmarkt, ein Bürgerzentrum und Ladesäule für Elektroautos. Wichtig sei der Erhalt des Terrassenbades. Verbessert werden müssten die Busverbindungen zum Bahnhof Partenstein. Tempo 30 auf der Hauptstraße und vermehrt Geschwindigkeitsmessungen waren ein Thema, wie auch eine nachhaltige Waldwirtschaft.
Ganz klar sprachen sich die Anwesenden gegen menschenfeindliche Tendenzen aus. Die Fülle an Themen soll nun in kleinen Gruppen weiterbearbeitet werden.