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Frammersbach: Frammersbach: Plötzlich sind drei Millionen Euro mehr in der Kasse

Frammersbach

Frammersbach: Plötzlich sind drei Millionen Euro mehr in der Kasse

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    Die Frammersbacher Festtage im Sommer (hier ein Blick ins Festzelt) hob der Bürgermeister als eine gelungene Veranstaltung in der Marktgemeinde in diesem Jahr hervor. 
    Die Frammersbacher Festtage im Sommer (hier ein Blick ins Festzelt) hob der Bürgermeister als eine gelungene Veranstaltung in der Marktgemeinde in diesem Jahr hervor.  Foto: Monika Büdel

    Trotz aller Schwierigkeiten, die die Pandemie mit sich gebracht hat, und der negativen Folgen, die der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bis ins Kleinste verursacht, gibt es auch Lichtblicke: Die Marktgemeinde Frammersabch wird dieses Jahr voraussichtlich drei Millionen Euro mehr an Gewerbesteuer einnehmen als sie erwartet hat. Diese Information gab Bürgermeister Christian Holzemer in der Jahresschlusssitzung am Montagabend im Gasthaus "Spessartschänke".

    Den Ort voran bringen: Das nannte Frammersbachs 2. Bürgermeisterin Elisabeth Ruby als gemeinsames Ziel des Marktgemeinderats. In ihrer Rede zum Jahresabschluss bedankte sie sich für die Diskussionen, auch wenn es unterschiedliche Meinungen gegeben habe. In einer Demokratie müsse dies möglich sein. Auch wenn es Gegensätze gegeben habe, seien die Diskussionen offen und sachlich geführt worden. Das vorige Jahr habe sie als arbeitsreich empfunden mit vielen Sitzungen und Besprechungen. Das politische Ehrenamt koste viel Zeit. Zusätzlich zu den Aufgaben gebe es gelegentlich noch Überraschungen von Bürgerinnen und Bürgern oder manchen Stellen im Landratsamt.

    Hohe Gewissenhaftigkeit attestiert

    Den Mitarbeitenden in der Gemeindeverwaltung attestierte sie Verantwortungsbewusstsein und Gewissenhaftigkeit. Ihnen und dem Ratsgremium mit dem Bürgermeister wünschte sie Motivation, sich auch im kommenden Jahr wieder für die "kleine Welt Frammersbach" einzusetzen. Sie und Holzemer schilderten, wie sehr dieses kleine Welt von außen beeinflusst wird und verwiesen vor allem auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

    "Nächstes Jahr wird hoffentlich wieder alles besser", das sei der Satz am Jahresende 2020 und 2021 gewesen. Geklappt hat das laut Holzemer weitgehend im Hinblick auf Veranstaltungen. Als Beispiele nannte er das 50. Köhlerfest und die Frammersbacher Festtage. In anderen Bereich habe der Angriff Russlands auf die Ukraine ein Zurück zur Normalität verhindert. Für seine Generation sei ein Leben in Frieden und Wohlstand selbstverständlich gewesen, vielleicht zu selbstverständlich, sagte der Bürgermeister.

    Großes Lob für ehrenamtlich Engagierte

    Der Wohlstand hierzulande sei zu einem großen Teil aufgebaut auf billiger Energie, bei der wenig nach den Bedingungen gefragt worden sei, nach Verwendung der Erlöse, Demokratie, Menschenrechten oder Friedenswillen. Für die Zukunft fordert er ein Umsteuern von der Bundeswehr bis zur Energiewende und internationalen Bündnissen.

    Dies werde enorme Finanzmittel und Kapazitäten binden, von der Bundesebene bis hin zu den Gemeinden mit ihren Verwaltungen. Er und der Gemeinderat müssten bei künftigen Projekten auf die Belastungsgrenze achten, um gesundheitliche Schäden zu verhindern. In erster Linie sehe er aber das menschliche Leid durch den Krieg. Er dankte dem Freundeskreis Asyl, allen Ehrenamtlichen und ausdrücklich Werner Friedel für deren Unterstützung geflüchteter Menschen.

    Ein Pfund, mit dem die Gemeinde wuchern könne, sei das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Frammersbach und Habichsthal. Der Bürgermeister geht für 2023 von einem schwierigen Jahr in allen gesellschaftlichen Bereichen aus und baut auf Zusammenhalt, um es zu bewältigen.

    Versorgung ist "gigantische Aufgabe"

    Einen Lichtblick gibt es in Sachen Finanzen: Die Gemeinde werde dieses Jahr voraussichtlich drei Millionen Euro mehr Gewerbesteuer einnehmen als erwartbar gewesen sei. Bei der Grundsteuer liegen die Einnahmen mit 0,8 Millionen Euro im Plan. Von den politischen Entscheidungsträgern in Bund und Land fordert Holzemer, dass Gesetze und Gemeindeordnung so angepasst werden, dass die Kommunen die gewünschten Ziele auch erreichen können. Ein Teil des Geldes, das in Förderungen gesteckt werde, wäre nach Holzemers Meinung in den Schlüsselzuweisungen besser aufgehoben. So käme es den Gemeinden direkt zugute. Kleine Verwaltungen seien kaum imstande, den Aufwand zu betreiben, der nötig sei, um in Förderprogramme zu kommen.

    2023 werden den Rat laut Holzemer beschäftigen: das Feuerwehrhaus Habichsthal, die Sanierung des Freibads, das Projekt Urlaubsbad, das Erstellen des Bebauungsplans Sauerberg/Freizeitareal, der Energienutzungsplan, die Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung des Stadtumbaus, die Planung des Glasfaserausbaus, die Urnengrabanlagen sowie die Digitalisierung und Personalplanung in der Verwaltung.

    Als große Aufgabe sieht Holzemer das Erhalten der Trinkwasser- und Abwasserleitungen. Sie zu ertüchtigen, sei eine gigantische Herausforderung. Zuerst sei die Druckwasserhöhung für die Koppe geplant. Teilweise werde ein kompletter Straßenausbau nötig sein. Mitberücksichtigt werden soll der Ausbau des Stromnetzes und der Glasfaserausbau.

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