Es ist 11.55 Uhr, als am Samstag der Kirbbaum am Marktplatz in Frammersbach steht. Mit vereinten Kräften hatten ihn die Kirbburschen in die Senkrechte gebracht. Nun ist schon von Weitem sichtbar, dass die Marktgemeinde ihr Patronatsfest der Kirche St. Bartholomäus feiert.
Für die Kirbjugend, in diesem Jahr ist es der Jahrgang 2001/2002, begann der Samstag sehr früh. Um halb acht Uhr machten sich die 30 jungen Frauen und Männer auf in den Wald nahe der Kreuzkapelle. Dort angekommen begannen sie die bereitliegende Fichte mit Schäleisen zu schälen und zum Kirbbaum herzurichten.
Bernd Fischer war mit seinem Lastwagen vor Ort und lud den Baum mit dem Kran auf die Ladefläche. So ging es nun zum Ortsteil Schwartel, wo die Kirbmädchen und Kirbburschen den Baum schmückten. Hier befestigten sie den Kirbkranz an dem Baum. Den hatte in den vergangenen Tagen das Blumengeschäft Kissner aus Tannenwedeln gefertigt.
Vier Brezeln am Kranz
Nach getaner Arbeit machte sich die Kirbjugend auf den Weg zum Marktplatz. Vorne weg Bernd Fischer mit dem Kirbbaum auf dem Laster. Das ging nicht ohne Hupen und kräftiges Hochlebenlassen der Kirb vonstatten. Aufgabe der Frammersbacher, die diesem Kirbzug mit ihren Autos begegneten, war es, in das Hupkonzert einzustimmen, was besonders am Einbahnring lautstark auf das nun Folgende einstimmte: das Aufstellen des Kirbbaumes direkt vor dem Rathaus.
Hierzu brachte Fischer seinen Lkw in Position und hievte den Kirbbaum mit dem am Lkw befindlichen Kran herunter. Die Kirbmädchen befestigten vier riesige Brezeln am Kirbkranz. Die Brezeln sind im Ort beim Schecke-Bäck gebacken und der Kirbjugend zur Verfügung gestellt worden. Fischer hob den Baum an und brachte ihn langsam in die entsprechende Position, so dass die Kirbburschen zum Schluss den Baum nur noch mit vereinten Kräften in das Kirbloch hineindrücken mussten.
Jugendliche Jubeln
Mit Keilen befestigten Helfer den Baum und brachten ihn in möglichst senkrechte Position, während bei den rund 100 Zuschauern Fachgespräche darüber begannen, ob der Baum kerzengerade steht. Als der Baum schließlich aufgestellt war, jubelte die Kirbjugend, bespritzte sich gegenseitig mit Bier und ließ die Kirb hochleben.
Für den Abend hatte die Fußballabteilung des TuS Frammersbach erstmals einen Wettbewerb der Kirbjahrgänge geplant. Doch musste der abgesagt werden, da sich gerade mal zwei Jahrgänge hierzu angemeldet hatten.