Peter Heßler war in Karlstadt 16 Jahre lang Feuerwehrkommandant und vorher sechs Jahre stellvertretender Kommandant. Aus dieser sehr ernsthaften Rolle wird er nun in eine andere schlüpfen. Er moderiert als Sitzungspräsident erstmals die Prunksitzungen der KaKaGe.
Frage: Herr Heßler, Sie hatten Ihr Amt als Feuerwehrkommandant auch deshalb niedergelegt, weil Sie mehr Zeit für Ihr Unternehmen brauchten. Und jetzt nehmen Sie wieder einen Posten an?
Peter Heßler: Das geht, weil diese Aufgabe zeitlich sehr begrenzt ist. Es passiert alles in sechs bis acht Wochen.
Das betrifft also nur eine von fünf Jahreszeiten und alle.
Heßler: Genau, und als Sitzungspräsident hat man genau genommen nur die Sitzungen zu leiten. Meine Aufgabe ist es, den Kontakt zu halten zu allen Aktiven, zu den Büttenrednern den Tanzgarden, mit denen die Session vorzubereiten und sich auch um das Motto zu kümmern, zu schauen, dass viele Vorträge zum Motto passen – beispielsweise.
Jetzt kennen wir Max Benz als einen souveränen Sitzungspräsidenten. Glauben Sie, dass Sie ihm das Wasser reichen können?
Heßler: Das werden wir sehen. Jeder macht das auf seine Art und ich sicherlich anders als er. Er hat es sehr gut gemacht, keine Frage.
Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Heßler: Er kommt mehr vom Entertainment. Er war vorher Büttenredner und hat Sketche gemacht. Ich komme doch eher aus der Situation des Elferrats.
Haben Sie selbst mal in der Bütt gestanden?
Heßler: Noch nie. Aber ich sehe es auch als meine vorrangige Aufgabe, nur durchs Programm zu führen, vielleicht ein paar spontane Einwürfe zu bringen, aber mich in den Hintergrund zu nehmen und die Akteure in den Vordergrund zu stellen.
Die Perspektive des Elferrats ähnelt ja sehr der des Sitzungspräsidenten. Wie lange gehören Sie dem Elferrat an?
Heßler: 25 Jahre. Die Probezeit ist jetzt also gerade so beendet.
Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?
Heßler: Das ist schwer. Aber noch etwas zum Unterschied zwischen uns beiden: Der Max hat die letzten Jahre in der Schweiz gelebt, kam manchmal direkt vor der Sitzung und ist danach wieder heimgefahren. Ich habe mich mit allen Büttenrednern getroffen, wir haben das Motto gemeinsam abgestimmt.
Ist das noch geheim?
Heßler: Nein, es lautet „Schwedemännles Orientexpress – mit Volldampf durch die Narrenzeit“. Und der Orient ist natürlich ein tolles Thema.
Da kommen einem gleich die Flüchtlinge in den Sinn.
Heßler: Natürlich auch. Fasching kann auch kritisch sein. Wir haben keine Angst davor. Sicherlich wird der ein oder andere Büttenredner das aufgreifen. Werner Hofmann etwa ist bekannt dafür, auch zeitkritische Themen auf seine Art aufzugreifen.
Wer wird noch dabei sein?
Heßler: Die Gerlinde Heßler wird auftreten, die Hains werden dabei sein, der Matthias Walz. Wir haben ausschließlich eigene Akteure. Und das unterscheidet uns auch von anderen Gesellschaften: Wir kaufen keine Akteure, wir bezahlen auch keine, sondern haben nur eigene.
Wie kam es dazu, dass Sie Sitzungspräsident wurden?
Heßler: Da fanden viele Gespräche statt, nachdem Siegbert Wagner sein Amt als Gesellschaftspräsident niedergelegt hatte. Jetzt sind es weiterhin Hubert Liebstückel und Susanne Schmitt. Und Max Kunz ist nachgerückt. Siegbert Wagner musste vorher auch das Programm gestalten, jetzt haben wir da eine Trennung der Aufgaben.
Lassen Sie sich die Büttenreden vorher zeigen?
Heßler: Ja, alle.
Sind da auch Überraschungen erlaubt oder ist alles zensiert?
Heßler: Zensur gibt es sicherlich, aber das sind eher Anregungen. Es geht auch darum, Doppelgags zu vermeiden. Die dürfen schon auch sein, müssen dann aber unterschiedlich verpackt werden.
Über die Karlebercher darf am Abend also schon mehrmals hergezogen werden, oder?
Heßler: Wenn wir schon über Migration sprechen, dann auch über die Karlburger . . .