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Für süßen Saft schon geeignet

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Für süßen Saft schon geeignet

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    "Wir fangen erst am 13. September an", stellt Andreas Aßmann von der gleichnamigen Kelterei und Büttnerei in Eußenheim fest. Auch wenn andernorts jetzt schon die Kelter in Betrieb genommen wird, hält er den Zeitpunkt noch nicht für gekommen: "Die Äpfel sind noch nicht reif. Es ist ein reiner Selbstschutz der Bäume, wenn sie jetzt schon das Obst abschmeißen."

    Da der meiste in Eußenheim gepresste Saft zu Most - also Apfelwein - verarbeitet wird, will Aßmann warten, bis Früchte mit mehr Aroma und mehr Säure da sind. "Sonst gibt das keinen gescheiten Saft und keinen gescheiten Wein." Am Samstag, 13. September, fällt bei ihm um 7 Uhr der Startschuss. Ab 19. September soll dann täglich gekeltert werden. In anderen Jahren geht die Saison bis Ende Oktober, doch Aßmann bemerkt: "Das kann ich mir heuer wohl sparen." Er rechnet nicht damit, dass dann noch Äpfel angeliefert werden. Eine Prognose zur Ernte will er ansonsten noch nicht abgeben.

    Bei der Früchteverwertung Bauermees in Zellingen hat am Samstag die offizielle Annahme begonnen - knapp 14 Tage früher als in anderen Jahren. Josef Bauermees schätzte während der Obstannahme, dass während er dreistündigen Öffnungszeit rund 20 Tonnen Äpfel zusammenkommen dürften.

    Der erste gekelterte Saft wandert in "kleinere" Tanks mit 17 500 Litern Fassungsvermögen. Für den Saisonhöhepunkt stehen Tanks mit 53 000 Litern zur Verfügung. Fast ausschließlich Fruchtsaft stellt Bauermees her. Daher eignen sich auch die jetzt schon angelieferten Früchte. Der jetzige Saft wird mit dem späteren vermischt. Insgesamt werden in einem normalen Jahr rund eine Million Liter Saft gepresst. Nur etwa 40- bis 50 000 Liter davon werden zu Apfelwein vergoren.

    Seit 1998 ist eine Anlage zur Kurzzeiterhitzung in Betrieb. Der auf 90 Grad erhitzte Saft wird unmittelbar danach gekühlt. Die dabei anfallende Abwärme wird für die Erhitzung weiterverwendet, so dass die meiste eingesetzte Energie erhalten bleibt. Ohne die Kühlung würde der Saft in den Tanks zu langsam abkühlen. Und jede Verweildauer über 45 Grad Celsius ist der Qualität abträglich.

    Zur erwarteten Ernte zitiert Josef Bauermees den Verband der Fruchtsaftindustrie in Bonn. Dessen Schätzungen gehen von einer fünf Prozent höheren Ernte als im vergangenen Jahr aus. 2002 war in der hiesigen Region allerdings ein sehr schwaches Apfeljahr. Und Bauermees will für Unterfranken noch keine Prognose für heuer wagen.

    Aus dem Umkreis von 80 bis 90 Kilometern wird bei ihm Obst angeliefert. Privatkunden kommen aus bis zu 20 Kilometern Entfernung. Heuer nimmt Bauermees eine neue Obstannahmeanlage in Betrieb. Jetzt wird nicht mehr in Säcken, sondern offen verwogen. Außer mittwochs ist täglich von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr die Annahme geöffnet.

    Helmut Rüth aus Sachserhof hat schon einen Probelauf gemacht. Voraussichtlich am Samstag wird er mit dem regulären Keltern beginnen. Das richtet sich nach den Anmeldungen. Anfragen seien schon da. "Den Leuten geht es darum, das bissle, was dranhängt, nicht auch noch verrotten zu lassen", erklärt Rüth die diesjährige Situation. Zu erwarten ist eine mäßige Apfelernte.

    Aus Privatgärten wird dagegen teilweise von guten Birnenernten berichtet. Kreisgartenbaufachberater Klaus Lummel nimmt an, dass beispielsweise der ausgebliebene Befall mit Birnengitterrost auf die Trockenheit zurückzuführen ist. "Die Pilze konnten sich nicht so vermehren wie sonst."

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