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LOHR: Ganze Schülergenerationen haben von ihm gelernt

LOHR

Ganze Schülergenerationen haben von ihm gelernt

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    Christian Schwarz †
    Christian Schwarz † Foto: Foto: Gymnasium

    (weis/jun) Dr. Christian Schwarz ist tot. Der langjährige Lehrer des Lohrer Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasiums starb, wie erst jetzt bekannt wurde, bereits am 17. Dezember im Alter von 75 Jahren. Schwarz unterrichtete über drei Jahrzehnte lang ganze Schülergeneration in den Fächern Deutsch und Englisch. Auch das Spiel der Theatergruppe des Gymnasiums prägte er als deren Leiter über 30 Jahre lang durch seinen unverwechselbaren Stil.

    Als Sohn eines Zahnarztes 1935 in Zittau geboren entdeckte Schwarz früh seine Begeisterung für die Geschichte. Sie zu verstehen und zu verfolgen blieb bis zuletzt das eigentliche Abenteuer seines Lebens. Nach dem 1954 abgelegten Abitur studierte Schwarz in München und Würzburg Geschichte, Germanistik, Englisch, Theaterwissenschaften und Philosophie. Von diesem breiten Interesse und seiner intellektuellen Offenheit sollten später Generationen von Schülern profitieren.

    1961 legte Schwarz das Staatsexamen ab. Nach dem Referendariat kam der Pädagoge aus Leidenschaft 1964 an das Lohrer Gymnasium. Seit 1974 war er Fachbetreuer für deutsch, über viele Jahre begleitete er mit großem Einsatz Referendare durch die Ausbildung. In seinem Unterricht pflegte er den literarischen Diskurs quer durch die Epochen und förderte die Lust an der Literatur und am geistreichen Umgang mit der Sprache. Der Lehrer hörte über all die Jahre selbst nie auf zu lernen und zu forschen. Nach ausgedehnten Studien promovierte er 1976 mit einer Arbeit über die Satiretheorie des Frühaufklärers Liscow. Schwarz' Initiative, durch Diskussionsforen und Vortragsreihen einen Dialog zwischen Schülern und Ehemaligen zu fördern, prägte einen Abschnitt der Lohrer Schulgeschichte.

    „Wer ihn erlebte, konnte von ihm lernen, die richtigen Fragen zu stellen, einfachen Antworten zu misstrauen und mitunter das Naheliegende auch mal auf kühnen Umwegen zu erreichen“, hieß es anlässlich der Verabschiedung des Pädagogen in den Ruhestand 1998 im Jahresbericht des Gymnasiums. Der Sprachwissenschaftler, Literaturkenner, Pfeifenraucher, Jazz- und Fußballfan habe sich durch sein Wirken um die Schule und ihre Schüler verdient gemacht.

    Seit der Pensionierung lebte Schwarz mit seiner Frau überwiegend in Fulda in der Nähe seiner Töchter und seiner Enkelin. Sein Haus in Wombach hat er jedoch nie ganz aufgegeben. Er wurde am 22. Dezember in aller Stille und im engsten Familienkreis in Künzell beerdigt.

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