Auch wenn es voraussichtlich noch ein Jahr dauern wird, bis die Lohrer Stadthalle fertig ist, wird hinter den Kulissen bereits mit Hochdruck am künftigen Programm gearbeitet. Für die Zeit von Dezember 2016 bis Jahresende 2017 hat Stadthallenmanager Thomas Funck bereits „deutlich mehr“ als 40 kulturelle Veranstaltungen gebucht, sagte er bei einem Pressegespräch am Montag. Dazu kommen seinen Worten nach mehr als zehn weitere aus den Bereichen Wirtschaft und Gesellschaft, wie zum Beispiel eine Messe des Lohrer Wassertechnik-Unternehmens Mösslein.
Ab Oktober kommenden Jahres soll laut Funck mit einigen halböffentlichen Veranstaltungen der Probebetrieb in der Stadthalle beginnen, im November sei das Heeresmusikkorps Veitshöchheim eingeplant. Die offizielle Eröffnung werde voraussichtlich Anfang Dezember stattfinden und sich über mehrere Tage erstrecken. Unter anderem werde es voraussichtlich einen Tag der offenen Tür geben und eine Schlager-Veranstaltung.
Danach werden seinen Worten zufolge am Freitag, 9. Dezember 2016, die Amigos und am Samstag, 17. Dezember 2016, Badesalz auftreten. Für beide Veranstaltungen beginnt an diesem Mittwoch der Vorverkauf in allen Reservix-Verkaufsstellen oder bei Funck im Alten Rathaus.
Mit den Amigos, die seit 40 Jahren im Schlagergeschäft und entsprechend bekannt sind, werde es „sicher kein Problem sein“, die Halle zu füllen, meinte Funck. Das Comedian-Duo Badesalz wird in Lohr sein Programm „Dö Chefs“ präsentieren, das in Aschaffenburg schon dreimal ausverkauft sei, wie Funck bemerkte. Die Anfrage aus Lohr habe Badesalz gerne angenommen.
Weitgestreute Mischung
Insgesamt hat Funck im kulturellen Bereich für das erste Stadthallenjahr eine Mischung aus Kabarett und Comedy, Theater, Klassik, Vortrag sowie Rock- und Popkonzerten vorgesehen. So soll es neben den Amigos und Badesalz im Dezember 2016 noch das Kindermusical „Die kleine Meerjungfrau“ geben, am zweiten Weihnachtsfeiertag „Musicals in Concert“ mit Auszügen aus verschiedenen Musicals und am 28. Dezember Kabarett mit dem in Lohr bestens bekannten Mathias Tretter.
Für das erste Halbjahr 2017 ist laut Funck unter anderem ein Dreikönigskabarett (5. Januar) in Planung, am 14. Januar werde das Chiemgauer Volkstheater die Komödie „Der Kartlbauer“ auf die Stadthallenbühne bringen und am 20. Januar sei eine Show mit den „Zwölf Tenören“ zu sehen und zu hören.
Am 1. Februar stehe „Der Bettelstudent“ auf dem Programm, am 3. März das Comedy-Duo Mundstuhl mit „Simply the Pest“. Gleich am folgenden Tag geht es weiter mit der Rock- und Soul-Big-Band „Vorsicht Gebläse“, die sich für das in der Stadthalle zu hörende Musikprojekt „Pop meets Classic“ mit dem Blasorchester Neuhof und dem Streichensemble „The Classic Orchestra“ Verstärkung geholt hat.
Etwas ganz anderes wird der Abenteurer Rüdiger Nehberg, der auch „Sir Vival“ genannt wird, am 10. März bieten: einen Querschnitt durch sein aufregendes Leben.
Am 18. März wird der russische Pianist Nikolai Tokarev die Stadthalle erklingen lassen. „Er gehört zu den absolut besten Pianisten, die auf dieser Welt rummarschieren“, sagt Funck. Für diese Veranstaltung schwebt ihm vor, noch Sponsoren zu finden. Er könne sich beispielsweise vorstellen, dass ein Autohaus seine Fahrzeuge im Rahmen dieser Veranstaltung präsentiert. „Classic meets Industry“, sozusagen. Ein Heile-Welt-Musical – eine Hommage an Peter Alexander – soll es dann am 26. März geben.
Am 1. April geht es weiter mit den Schürzenjägern, für den 20. April ist das Glenn-Miller-Orchestra vorgesehen. Ebenfalls im April, der genaue Tag steht noch nicht fest, ist die Musik-Kabarett-Gruppe Da Huawa, da Meier und i eingeplant mit ihrem Programm „D'Würfel san rund“.
Nach der Sommerpause ist ein Jugendliteraturfestival vorgesehen, das die Lohrer Autorin Krystyna Kuhn veranstalten werde. Außerdem gebe es in der zweiten Jahreshälfte 2017 Kabarett mit Rolf Miller und Vince Ebert, am 18 November trete die Ukrainische Nationalphilharmonie mit 80 Musikern in der Stadthalle auf. Zwischen den genannten Veranstaltungen – es handelt sich lange nicht um alle, die bereits feststehen – schiebe er „kurzfristige Sachen“ wie Kino- und Beatabende.
Mit Firmenveranstaltungen, werde es ab März, April 2017 „so richtig losgehen“.
Dass er bereits zwei Jahre vor der Stadthallen-Eröffnung eingestellt wurde, sei kein Fehler, im Gegenteil. „Die Dinge haben Vorlauf“, so Funck.