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ZELLINGEN: Gefallene Senkrechtstarter mit neuem Anlauf

ZELLINGEN

Gefallene Senkrechtstarter mit neuem Anlauf

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    Mirco Lukas aus Zellingen kandidiert bei der Landtagswahl am 14. Oktzober im Stimmbezirk Main-Spessart für die Piraten.
    Mirco Lukas aus Zellingen kandidiert bei der Landtagswahl am 14. Oktzober im Stimmbezirk Main-Spessart für die Piraten. Foto: Foto: Klaus Gimmler

    2011 und 2012 waren die Jahre der Piraten. Damals zog die neue Partei in vier Landtage ein und wurde in bundesweiten Umfragen bei 15 Prozent gehandelt. Die Piraten hatten sich gegen Zensur im Internet und für mehr Transparenz im politischen System ausgesprochen. Der Höhenflug der Partei ist zwar vorbei, die damaligen Forderungen sind aber für Mirco Lukas aus Zellingen genauso aktuell. Er kandidiert daher für die Piraten im Stimmkreis Main-Spessart.

    Mirco Lukas erinnert sich noch gut. Es war ein Gesetz aus dem Justizministerium, das ihn 2010 dazu bewogen hat, Mitglied bei den Piraten zu werden. Mit Sperrungen von Webseiten sollte gegen kinderpornografischen Inhalt vorgegangen werden. Mit dem Ziel stimmt Lukas hundertprozentig überein, als Informatiker empfand er aber das vorgelegte Gesetz als wirkungslos. Seiner Meinung nach müssten die Seiten gelöscht und nicht nur gesperrt werden.

    Sekretär im Bezirksvorstand

    So wurde er Mitglied bei den Piraten. „In der Hochphase hatten wir zirka 300 Mitglieder im Bezirk Unterfranken“, sagt er. Davon seien noch 130 Mitglieder übrig. Viele seien wieder ausgetreten, vielleicht weil sie angesichts der Anfangserfolge auf die schnelle politische Karriere gehofft hatten, die sich dann nicht erfüllte. Mirco Lukas ist geblieben und hat innerhalb des Bezirksvorstands weitere Verantwortung übernommen. Er ist als Bezirkssekretär Mitglied des vierköpfigen Vorstands und kandidiert nicht nur für den Landtag, sondern auch für den Bezirkstag Unterfranken.

    Es gibt zwei Punkte, die ihm besonders am Herzen liegen. Zum einen will er sich für einen Ausbau der digitalen Infrastruktur einsetzen. Es gebe vielerorts immer noch ein zu langsames Internet – wie beispielsweise in seinem Heimatort Zellingen. Daher fordert er einen flächendeckenden Ausbau der Glasfasernetze oder ein leistungsstärkeres Handynetz. Schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten seien auch wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

    Medienkompetenz verbessern

    Zum anderen will er die allgemeine Medienkompetenz verbessern. Dies beginnt schon in den Schulen. Dort müsse der Umgang mit digitalen Inhalten gelehrt werden. Jugendliche sollten nicht sorglos Partybilder posten. Er rät zum sparsamen Umgang mit privaten Daten im Netz. Unter Medienkompetenz versteht Lukas auch, in Zeiten von Fake News das kritische Prüfen von Nachrichten, von wem sie auch kommen. „Audiatur et altera pars“, zitiert er die alten Lateiner. Im Zweifelsfall sollte man die andere Seite hören.

    Mirko Lukas ist 28 Jahre alt, ledig und arbeitet als Solar-Software-Entwickler bei einer Firma in Kitzingen.

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