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LOHR: Gegen Schlaganfall: Nicht rauchen, viel bewegen

LOHR

Gegen Schlaganfall: Nicht rauchen, viel bewegen

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    Drei Größen der Weltpolitik: Sowohl Winston Churchill als such Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin starben an den Folgen eines Schlaganfalls. Über diese Krankheit informierte beim Forum Gesundheit in Lohr Dr. Michael Schlenker.
    Drei Größen der Weltpolitik: Sowohl Winston Churchill als such Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin starben an den Folgen eines Schlaganfalls. Über diese Krankheit informierte beim Forum Gesundheit in Lohr Dr. Michael Schlenker. Foto: Foto: DEHM

    Was haben Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin gemeinsam? Alle drei starben an den Folgen eines Schlaganfalls. Über diese Krankheit referierte am Donnerstag im Forum Gesundheit Dr. Michael Schlenker, ärztlicher Direktor des Klinikums Main-Spessart, vor rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern. Im Klinikum Main-Spessart werden seinen Worten nach pro Jahr rund 700 Schlaganfallpatienten behandelt; deutschlandweit seien täglich 452 Menschen betroffen.

    Laut Schlenker hat das Gehirn als Steuerzentrale eine herausragende Bedeutung für den Menschen. Es benötige rund 20 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs eines Menschen. Glucose (Zucker) und Sauerstoff werden seinen Worten nach mit dem Blut über die Hirnarterien ins Gehirn transportiert.

    Bei einem Schlaganfall werde die Versorgung bestimmter Hirnareale unterbrochen. In 80 Prozent der Fälle seien Gefäßverschlüsse durch ein Blutgerinnsel die Ursache, in 20 Prozent ein Zerreißen der Blutgefäße mit der Folge einer Blutung im Gehirn.

    Laut Schlenker ist es von größter Bedeutung, herauszufinden, welcher Fall vorliegt. Denn bei einem Gefäßverschluss sei eine schnelle medikamentöse Blutverdünnung notwendig, bei kaputten Blutgefäßen hingegen würde eine solche Medikamentenverabreichung für den Patienten tödlich enden. Aufschluss über die Art des Schlaganfalls gebe eine Computertomografie-Untersuchung. Je schneller ein Schlaganfallpatient behandelt werde, umso höher seien seine Chancen.

    Männer haben laut Schlenker grundsätzlich ein höheres Schlaganfallrisiko als Frauen. Risikofaktoren für beide Geschlechter seien familiäre Veranlagung, Stress, Diabetes, Herzerkrankungen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte, hohes Alter und vor allem Bluthochdruck.

    Bluthochdruck alleine bedeute ein zwölffaches Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, durch Kombination mit anderen Risikofaktoren sei man schnell bei einem zwanzigfachen Risiko. „Wenn Sie unbedingt rauchen müssen, sollten sie zumindest keinen Bluthochdruck haben“, so Schlenker. Bei Frauen wirke sich die Kombination von Rauchen und Antibabypille deutlich risikoverstärkend aus.

    Laut Schlenker gibt es Warnsymptome, die auf einen vorübergehenden Durchblutungsmangel und damit auf einen möglichen späteren Schlaganfall hindeuten können. Er nannte Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sprechstörungen, Sehstörungen. Wer solche Anzeichen feststelle, solle unbedingt sofort zum Arzt gehen.

    Überhaupt sei die Zeit bei einem Schlaganfall der entscheidende Faktor. „Mit jeder Minute, die verstreicht, nimmt das Gehirn zusätzlichen Schaden“, machte Schlenker deutlich. Bei einem Schlaganfall müsse so schnell wie möglich Hilfe geholt werden.

    Patienten, die schnell in einer Stroke-Unit-Abteilung behandelt würden, haben laut Schlenker nicht nur die größeren Überlebenschancen, sie lebten danach auch besser. Am Lohrer Krankenhaus gebe es eine solche Abteilung bereits seit 1995.

    Als Vorbeugemaßnahmen empfahl Schlenker:

    • regelmäßig Blutdruck kontrollierten und erhöhten Blutdruck senken („ab 140/90 sollte man mit dem Arzt reden“);

    • nicht rauchen;

    • Übergewicht verringern;

    • Blutfettwerte reduzieren;

    • auf Cholesterinwerte achten.

    Zusammenfassend hielt Schlenker fest: Ein Schlaganfall könne jeden treffen. Ein Schlaganfall sei ein Notfall. Bei Verdacht auf Schlaganfall schnellstmöglich die „Maschinerie in Bewegung setzen“ – am besten über die Notrufnummer 112.

    Schlaganfall

    50 000 Menschen in Bayern erlitten im Jahr 2011 einen Schlaganfall, davon waren 75 Prozent älter als 70 Jahre. Mit dieser Info führte Alexander Starz, Teamleiter der AOK-Geschäftsstelle Lohr, in den Vortrag von Dr. Michael Schlenker (siehe Hauptartikel) ein. Laut Starz ist der Schlaganfall in unseren Breiten die dritthäufigste Todesursache. In Unterfranken wird seinen Worten nach derzeit ein Schlaganfallnetzwerk aufgebaut, das vor allem die Versorgung im ländlichen Raum verbessern solle. Bei Schlaganfallpatienten gehe es darum, sie schnellstmöglich in ein Krankenhaus zu bringen. wde

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