Es riecht nach frischer Farbe, coole Musik läuft im Hintergrund und man hört die Sprühdosen zischen – so ist die Atmosphäre, in der der Graffiti-Workshop für Jugendliche in der Karlstadter Skaterhalle stattfindet.
Der Kursleiter Andy Heinrichs kommt aus Würzburg, er ist Sozialarbeiter und professioneller Graffiti-Künstler. Doch er steht eher im Hintergrund bei diesem Workshop, denn die Teilnehmer sollen selber kreativ werden und ihre eigenen Ideen verwirklichen. Heinrichs gibt den Jugendlichen lediglich Hilfestellung, wenn es darum geht, die Entwürfe auf die Leinwand zu bringen.
Die Teilnehmer sind zwischen neun und 23 Jahren alt und manche sprayen das erste Mal ein Graffiti. Bevor es ans richtige Sprühen geht, zeichnet jeder erst mal seinen Entwurf. Dabei können alle ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Besonders das Sprayen mit den Dosen auf die Leinwände macht uns viel Spaß“, sagen Louis und Timon, die beide neun Jahre alt sind. Sie waren, so wie die Meisten, durch das Ferienspaßprogramm-Heftchen auf den Workshop aufmerksam geworden.
Im vergangenen Jahr durften die Jugendlichen direkt auf die Wände in der Skaterhalle sprühen – dieses Mal sprayen sie auf Leinwände, die sie anschließend auch mit nach Hause nehmen können. Kursleiter Heinrichs appelliert auch immer wieder an die Teilnehmer, dass das Sprayen auf öffentlichen Flächen illegal sei. Doch er ruft auch die Städte dazu auf, ausgewählte Wände oder Objekte für Graffiti-Spayer bereitzustellen, um dadurch unerwünschte illegale Graffiti zu vermeiden.
Der Workshop kann als Erfolg gewertet werden: Manche Kursteilnehmer haben ihre Begeisterung für die Graffiti-Kunst entdeckt und wollen damit auch in Zukunft weitermachen. Der eine oder andere überlegt schon, wie er seine Eltern davon überzeugen kann, den heimischen Keller mit Graffiti zu verschönern.