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Lohr: Glosse Bayerstürmer: Des Wahlkampfs närrische Seiten

Lohr

Glosse Bayerstürmer: Des Wahlkampfs närrische Seiten

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    Einige Wahlplakate des BLuU (Bürgervereins Lohr und Umgebung) landeten nach stürmischen Regengüssen im Gebüsch der alten Mainbrücke in Lohr.
    Einige Wahlplakate des BLuU (Bürgervereins Lohr und Umgebung) landeten nach stürmischen Regengüssen im Gebüsch der alten Mainbrücke in Lohr. Foto: Roland Pleier

    Der Karschter schimpft, der Lohrer kreiselt. Stimmt natürlich nicht, weil es jeweils nur ein kleines Grüppchen betrifft. Bringt aber das zu erwartende Gerangel im Vorfeld einer Wahl auf den Punkt.

    In Karscht, wo sich vier Männer um die Nachfolge vom Krucks Paul bemühen, spielten sie ja Hase und Igel: Angeblich, so wird gemutmaßt, haben die Kruck'schen Plakateaufhänger schon vorab einen Insidertipp erhalten und früher losgelegt als die anderen. Und als die Hasen der anderen Parteien anrückten mit ihren Pappschildern, waren alle guten Plätze schon belegt: Die Kruck'schen Igel waren schon da. Dunnerkeil nochemol.

    Ob es dann noch Karschter gibt?

    Ich rat den Karschter Hasen nur: Macht kein Drama draus!  Sonst geht das aus wie im Märchen, wo der Hase nach dem 74. Lauf tot zusammenbricht – und das ist nicht einmal einem Karschter Hasen zu wünschen. Obwohl: Kommunalwahlen sind ja nur alle sechs Jahre. Dann wäre der 74. Lauf ja erst in 444 Jahren. Ob es im Jahr 2464 überhaupt noch Hasen, Parteien oder Karschter gibt, das ist eh fraglich.

    In Lohr läuft der Hase ganz anders. Da folgen einige dem Trend "weniger ist mehr" und stellen lieber großformatige Plakate an Schlüsselstellen auf als Dutzende kleiner Pappkameraden. Blöderweise dürfen sie das nur an sieben Hotspots – weshalb sich die Roten natürlich darüber aufregen, dass die Schwarzen auch noch weitere Plätze okkupieren. Ob das nun recht und billig ist, ist mir noch nicht klar. Bin gespannt, ob sich da noch was tut und wie das ausgeht.

    Kreiseln ist auch keine Lösung

    Ein Bekannter von mir findet die großformatigen ganz gut. So kann er nämlich die politische Landschaft in Lohr bequem vom Auto aus begutachten: Er muss nur eine Runde auf dem ZOB-Kreisel am Ende der neuen Mainbrücke drehen, da lächeln sie einen jeden an: die Roten und Grünen, die Schwarzen und die mehr als blauen, geradezu bunten BLuUs, ja sogar die Gelben – obwohl die gar keinen Bürgermeisterkandidaten stellen. Frotzelei für unentschlossenen Wähler: Einfach solange kreiseln, bis das Benzin alle ist, und vor wessen Plakat das Auto dann stehen bleibt, der kriegt dann auch sein Kreuzchen.

    Blöd ist nur, dass lediglich der halbe Kreisel plakatierbar ist. Der geneigte Autofahrer könnte bei dieser Art von Wahllotto also eine Niete ziehen. Weshalb zu befürchten wäre, dass diese Hälfte der Wahlkreisler ihr Wahlrecht gar nicht wahrnähme. Das aber kann doch keiner wollen. Zudem ist das Kreiseln verboten. Dummer Vorschlag also.

    Das Pech mit den Pappkameraden

    Achja, reichlich Pappkameraden hängen natürlich trotzdem. Die Blauen und die Grünen waren da recht fleißig auf den beiden Mainbrücken. Allein, war's Pech oder Missgeschick: der Kessels Michael, Politneuling aus Sailauf mit Wombacher Wurzeln, landete mehrfach im Gebüsch oder gar im Main.

    An den Mainbrücken in Lohr tobten Wind und Regen: So sind viele Laternenmasten von Wahlplakaten befreit, hängen nur noch die Kabelbinder. 
    An den Mainbrücken in Lohr tobten Wind und Regen: So sind viele Laternenmasten von Wahlplakaten befreit, hängen nur noch die Kabelbinder.  Foto: Roland Pleier

    Wären es böse Buben anderer Parteien gewesen, dann hätten sie allerdings nur halbe Arbeit geleistet. Drum vermute ich, es war – frei nach Hänsel und Gretel – "der Wind, der Wind, das himmlisch Kind" der gleich in der zweiten Nacht mit plakatfeindlichem Regen als Partner sein unfreundliches Wesen trieb. Kabelbinder können halt nur halten, was sich halten lässt.

    Bis jetzt sind die begehrten Plätze übrigens immer noch vakant. Bin gespannt, wann da einer reagiert, sagt Euer neugieriger Bayerstürmer

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