An diesem Donnerstag feiern der Lohrer Friseurmeister Peter Roser und seine Frau Erika das Fest der Goldenen Hochzeit. Dass sie einander begegnet seien, nennen sie beide „ein großes Glück“. Ihr Ja füreinander hätten sie nie bereut.
Zusammengeführt hatte sie einst Peter Rosers Beruf. Er hatte im verpachteten Salon seines Großvaters Anton Beck das Friseurhandwerk erlernt und blieb dort bis 1960. Anfang 1961 wechselte er nach Frankfurt, wurde jedoch im September wegen des Mauerbaus zur Bundeswehr eingezogen. Nach seiner Entlassung aus dem Wehrdienst im März 1963 ging er als Friseur nach Düsseldorf und begann im Folgejahr, in einem Salon in der Nähe des Frankfurter Flughafens in Kelsterbach zu arbeiten. Diesen betrat vier Wochen später eine zierliche junge Kundin. „Bei ihrem Anblick war ich hin und weg“, erinnert sich der damals 24-Jährige.
Es war Erika aus Kelsterbach, sehr hübsch und 17 Jahre jung. Durch eine Auszubildende ließ Roser ihr wiederholt ausrichten, dass er gerne mit ihr ins Kino gehen würde. Erika Roser lacht verschmitzt: „Er war ein sauberer Mann und gefiel mir sofort. Doch habe ich ihn eine ganze Weile zappeln lassen.“ Am 25. Februar 1966 wurde das Paar von Altbürgermeister Gerd Graf im Lohrer Standesamt getraut, tags darauf schlossen sie in der Walfahrtskirche Mariabuchen den Bund fürs Leben.
Wegen der Geburt ihrer Tochter 1966 und des Sohnes 1977 hatte Erika Roser ihre Tätigkeit bei den Tachowerken in Frankfurt beendet. Ihr Mann legte 1967 in Oberursel die Meisterprüfung ab. Da er sich selbstständig machen wollte, übernahm Roser 1970 einen Salon in Kitzingen, führte ihn bis 1986 und parallel dazu den zwei Jahre davor frei gewordenen Salon Ferner in der Lohrer Hauptstraße.
„Ich hatte viel Heimweh nach Lohr; meine Vorfahren leben hier schon seit 1657“, sagt er. 1986 hatte das Pendeln zwischen Kitzingen und Lohr ein Ende. Die Familie zog zusammen mit Erika Rosers verwitweter Mutter ins Eigenheim in der Rechtenbacher Straße. Bereits 1980 hatte Erika Roser den beruflichen Weg ihres Mannes eingeschlagen und die Friseurfachschule in Forchheim absolviert. 1985 übernahm sie den Salon Bertisch in der Lohrer Kirchgasse. „Mein Beruf hat mit viel Freude gemacht“, sagt sie.
Zu den Hobbys der Rosers gehörten Reisen mit dem Wohnmobil durch ganz Europa. Peter Roser frönte bereits als Bub einem weiteren, dem er bis heute nachgeht: Modellbau von Kriegsschiffen. Glanzstück ist seine „Original Bismarck“ im Maßstab 1 zu 100. Zudem hat es ihm das Sammeln von versteinertem Holz angetan. Unter den Millionen Jahren alten Kostbarkeiten sind Raritäten aus Deutschland, China, Arizona, Utah, Madagaskar, Brasilien oder Indien.
Ihre Goldene Hochzeit feiern die Eheleute im Kreis der Familie. Mit dabei sind ihre Kinder und die beiden Kleinsten, der dreijährige Enkel Constantin und sein zwei Monate junger Bruder Philipp. „Sie machen uns viel Freude“, sagen die Großeltern. Unter den Festgästen ist ebenso ein Jugendfreund Peter Rosers, der einst Trauzeuge war.