REUCHELHEIM (WAAG) Das Orgelspiel ist für ihn Amt und Freude. Seit 44 Jahren spielt Dieter Büttner Sonntag für Sonntag die Orgel in der Pfarrei Reuchelheim. Und das, obwohl der gebürtige Reuchelheimer seit über 20 Jahren in Theilheim lebt.
Pfarrer Engelbert Braun hob in seiner Laudatio die Religiosität und liturgischen Kenntnisse des Jubilars hervor, die er in die musikalische Ausgestaltung der Gottesdienste einfließen lasse. "Sie sind für Reuchelheims Bürger wie ein Baum, dessen Wurzeln tief in die Seele der Gemeinde hineinreichen", so Pfarrer Braun. Symbolisch überreichte er dem Jubilar ein Kreuz, das mit Blättern umringt ist.
Namens des Pfarrgemeinderates dankte Vorsitzender Bernd Kröner. Er überreichte ein "weltliches Präsent", denn aus der Fußballspielerzeit von Dieter Büttner, der seit zwei Jahren als Gymnasiallehrer im Ruhestand ist, wisse man, dass er nach getaner Arbeit sich gerne mit Schlemmereien aus der Region belohne.
Der Organist erinnerte sich an die Anfänge seines Orgelspiels, das er am humanistischen Gymnasium in Würzburg erlernte und mit einer strengen Abschlussprüfung, die dem heutigen Examen am Konservatorium entsprach, abschloss.
Im Alter von 22 Jahren habe er die Nachfolge der Reuchelheimer "Orgelschwester" Gaudenzia übernommen und seither bespiele er die zweimanualige Orgel, die 18 Register und eine romantische Grundstimmung aufweist.
Höhepunkte seines Wirkens in Reuchelheim waren für Dieter Büttner seine Dirigentenzeit bei der früheren Stadtkapelle Arnstein und die Gründung der heutigen Trachtenkapelle Müdesheim/Reuchelheim, der er bis 1964 ebenfalls als Dirigent vorstand.
"Ich kann mich noch gut an die Visitation mit Bischof Stangl in Reuchelheim erinnern", so Dieter Büttner. "Die Reuchelheimer haben an diesem Tag so laut gesungen, dass der Bischof im Anschluss an den Gottesdienst ihn in die Sakristei gebeten habe, um sich mit den Worten "Machen Sie unbedingt weiter so" beim Organisten für den kräftigen Gemeindegesang zu bedanken.