Die Stadt Lohr muss in der Grundschule Sackenbach für rund 27.000 Euro zehn Türen austauschen, die erst in den vergangenen Jahren eingebaut worden waren. Grund: Sie entsprechen nicht den Vorgaben des Brandschutzes.
Weswegen die nun wieder auszubauenden Türen überhaupt angeschafft wurden, lässt sich laut Aussage des Rathauses anhand der Aktenlage nicht mehr klären. Der betreffende Mitarbeiter sei nicht mehr im Rathaus tätig.
Zwischen 2019 und 2021 wurden in der Grundschule Sackenbach insgesamt 31 Türen erneuert. Zehn davon müssen nun ausgetauscht werden. Das gehe aus dem Mängelprotokoll eines mit der Überprüfung des Brandschutzes beauftragten Planungsbüros hervor, so der städtische Pressesprecher Dieter Daus. Demnach wurde moniert, dass die Glasausschnitte in den Türen zu den Klassenzimmern nicht den Bestimmungen des Brandschutzes entsprechen.
Die Türen sind nicht die einzigen Arbeiten, die an dem Sackenbacher Schulgebäude in jüngerer Zeit anstanden und in näherer Zukunft anstehen. Auf insgesamt rund 570.000 Euro belaufen sich die Arbeiten. Darin enthalten sind unter anderem rund 160.000 Euro für bereits verbaute neue Fenster, gut 70.000 Euro für Maler- und Verputzerarbeiten oder auch rund 40.000 Euro für Arbeiten an der Treppe.
Für das Jahr 2023 stehen laut Rathaus an der Sackenbacher Schule Investitionen von insgesamt rund 110.000 Euro an. Neben dem Austausch der Türen zählen dazu auch zusätzliche Brandschotts sowie eine Abzugsanlage für Rauch und Wärme im Treppenhaus.
Wand aus Glasbausteinen wird "sich selbst zu schwer"
Wie der städtische Bauamtsleiter Ingo Schmitt jüngst in einer Ausschuss-Sitzung des Stadtrats erklärte, muss an dem Gebäude auch die große Front aus Glasbausteinen entfernt werden. Grund seien Glasabsplitterungen, so Schmitt. Die Wand aus Glasbausteinen werde "sich selbst zu schwer", erklärte der Bauamtsleiter.
Um die Verletzungsgefahr zu bannen, habe man im Innern bereits Plexiglasscheiben angebracht. Gelöst werden soll das Problem laut Schmitt vermutlich dadurch, dass die Glasbausteine entfernt werden und die Lücke durch eine Konstruktion aus Pfosten und Riegeln sowie den Einbau von Glasscheiben geschlossen wird. Als Kosten seien rund 40.000 Euro veranschlagt, was knapp werden könne, so Schmitt.
Erhalt der Dorfschulen ist erklärter Wille
Im Außenbereich der Schule gibt es seinen Worten zufolge Probleme mit einem defekten Abflussrohr. Bei Starkregen könne es zu einem Wassereinbruch im Heizungskeller kommen. Um den Schaden zu beheben, sind rund 30.000 Euro veranschlagt, für Digitalisierung und Glasfaseranschluss der Schule weitere rund 27.000 Euro. Wie Bauamtsleiter Schmitt erklärte, befindet sich das Schulgebäude in einem guten Gesamtzustand. Die Heizung könne noch ein paar Jahre halten, am Dach jedoch gebe es mittelfristig Handlungsbedarf, vor allem bei der Dämmung im Altbau.
Der Altbau des Schulgebäudes stammt aus dem Jahr 1926, die Erweiterung aus 1965. Über Jahre hinweg hatte es die Stadt bei den Investitionen etwas schleifen lassen, da nicht klar war, welche Zukunft die Schule haben würde. Doch mittlerweile werde die Schule auch von der Regierung von Unterfranken nicht mehr infrage gestellt, so Bürgermeister Mario Paul. Der Erhalt der Dorfschulen sei der erklärte Wille.