Der 40-jährige Kreisbrandinspektor Harald Merz aus Wiesthal und der 56-jährige Kreisbrandinspektor Manfred Brust aus Karlstadt.
Die Spannung wird groß sein, wenn am Mittwochabend die 119 Kommandanten und vier Leiter der Werkfeuerwehren aus dem Landkreis Main-Spessart in Karlstadt im Alten Rathaus ihren neuen Kreisbrandrat wählen. Aktuell gibt es zwei Kandidaten, die sich für das höchste Feuerwehramt im Kreis und die Nachfolge von Gerhard Kümmel bewerben: Der 40-jährige Kreisbrandinspektor Harald Merz aus Wiesthal und der 56-jährige Kreisbrandinspektor Manfred Brust aus Karlstadt.
In Feuerwehrkreisen ist bereits von einer Kampfabstimmung die Rede. Da es allerdings keine Bewerbungsfrist gibt, könnten sich theoretisch sogar noch am Wahlabend weitere Kandidaten für das Amt bewerben. Wie berichtet scheidet Amtsinhaber Gerhard Kümmel (Rechtenbach) am 14. März mit Erreichen der Altersgrenze von 63 Jahren aus dem Amt aus.
Mit Harald Merz kandidiert ein junger Kreisbrandinspektor, der für einen Generationswechsel sorgen könnte. Im Alter von 14 Jahren trat Harald Merz der Feuerwehr Wiesthal bei, durchlief im Laufe der Jahre sämtliche Vereins- und Führungsposten. Er war Jugendwart, Gruppenführer, Kassier und Vorsitzender. Von 1996 bis 2001 war er 1. Kommandant. 2001 wurde er von Kreisbrandrat Gerhard Kümmel zum Kreisbrandinspektor für den Bereich Lohr ernannt.
Jugend und Frauen im Blick
Merz arbeitet bei Gerresheimer Lohr in der Qualitätsabteilung. Er ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter zwischen 17 und 14 Jahren. Seine Frau Petra ist ebenso wie die beiden Söhne Fabian und Julian und Tochter Marina in der Wehr aktiv.
Der Feuerwehrnachwuchs ist es auch, der ihm besonders am Herzen liegt. So nennt Merz als eines seiner Ziele, um die er sich im Falle der Wahl vornehmlich kümmern will, die Jugendarbeit im Landkreis. Die Jugend sei für den Fortbestand der Wehren unverzichtbar.
Merz möchte sich auch für den Erhalt und die Stärkung kleinerer Wehren einsetzen, außerdem steht die Gewinnung von Frauen und Mädchen für die Feuerwehren auf seiner Liste weit oben. Wichtig ist Merz auch, dass künftig nicht nur „inspektionsweise“ gedacht wird, sondern dass die vier Inspektionsbereiche im Landkreis zusammengehören und der Gemeinschaftsgedanke der Feuerwehren im Kreis gestärkt wird.
Der 56-jährige Manfred Brust, trat im Jahr 1968 in die Feuerwehr Karlstadt ein und wurde 1983 zum Löschmeister ernannt. 1984 absolvierte er als einer der Ersten in Bayern die Ausbildung „Ausbilder im Atemschutz“ und übernahm die Atemschutzausbildung im Bereich Karlstadt. Er war Gruppen- und Zugführer sowie Verbandsführer und ist zudem vorbestimmter Einsatzleiter.
Am 1. Januar 1997 wurde Manfred Brust Kreisbrandinspektor für den Bereich Karlstadt, seit 1997 ist er auch zweiter Vorsitzender der Feuerwehr Karlstadt. Brust arbeitet bei der Firma Koenig & Bauer AG in Würzburg, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Brust nennt als wichtigstes Ziel, die erfolgreiche Brandschutzarbeit im Kreis fortzusetzen. Er will nicht alles umkrempeln.
Ausbildung besser strukturieren
Brust möchte strukturierte Konzepte für die Feuerwehrgrundausbildung erarbeiten sowie die Truppmann- und Truppführerausbildung im ganzen Landkreis umsetzen. Die Förderungen der Ortswehren und die Zusammenarbeit mit den Stützpunktwehren nennt er als wichtige Grundlage für die Zukunft. Die Nachbereitung von außergewöhnlichen Einsätzen, die Unterstützung und Motivation der Jugendwarte und der Feuerwehrjugend liegen ihm außerdem am Herzen.
Der auf sechs Jahre gewählte neue Kreisbrandrat wird automatisch auch der neue Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Spessart.