Zur Freundschaftspflege reisten 31 Bürger aus Arnstein zusammen mit dem Drittem Bürgermeister Bernd Röll zum Erntedankfest in die polnische Partnergemeinde Lubniany. Das Erntedankfest wird dort alljährlich zentral in einem der elf Ortsteile der Gemeinde gefeiert. Dieses Jahr fand die Veranstaltung im Dorf Lubniany statt.
Wie Röll berichtet, freuten sich Bürgermeister Krystian Baldy, dessen Kulturdirektor Krystian Czech und die Organisatorin der Begegnung, Teresa Waryc, über die große Besucherschar aus Arnstein und ganz besonders über die Bücholder Musikanten, die von den Schwebenrieder Musikern unterstützt wurden, und den Auftritt der Trachtentanzgruppe Büchold. Letztere waren intensiv gefordert. Schließlich gestalteten sie den Festnachmittag am Sonntag musikalisch, präsentierten Tänze und begleiteten den langen Festzug mit seinen Erntekronen.
Stopp auf Burg Fürstenstein
Auf der Hinfahrt gab es einen Stopp auf Burg Fürstenstein in der Nähe von Breslau. Die Arnsteiner waren begeistert von der Führung durch das große und prächtig ausgestattete Schloss und staunten, als sie hörten, dass eine Arnsteiner Bürgerin in diesem Schloss ihre Wurzeln hat. 1939 wurde das Schloss umgebaut und sollte Hitler als Kommandostand dienen. Bunker und verschlüsselte Gänge zeugen auch heute noch von diesem Plan.
Das Samstagsprogramm startete mit einer Führung durch die Start Opole. Da über die Hälfte der Reiseteilnehmer Lubniany und die umliegenden Schönheiten noch nicht kannten, waren sie begeistert von der Schönheit des Ortes. Beeindruckt waren die Arnsteiner, als sie auf einem Boot das Mittagessen einnahmen, um anschließend die Schule in Lubniany zu besuchen, wo drei Schüler und zwei Deutsch-Lehrer die Gäste mit bestem Deutsch willkommen hießen. In der Grundschule gibt es eine Klasse, die bereits in der ersten Jahrgangsstufe mit den Fremdsprachen Englisch und Deutsch unterrichtet wird.
Die Arnsteiner besuchten das Grab von Altbürgermeister Dieter Wystub, der Vater des Partnerschaftsaustausches ist, und legten ein Gebinde nieder. Bei einer Unterredung mit Bürgermeister Baldy, dem Kulturdirektor Czech ging es um das 25-jährige Partnerschaftsjubiläum im kommenden Jahr. Am Abend trafen sich Gäste und Gastgeber im Festzelt.
Die Kirchenparade und der eineinhalbstündige Gottesdienst, den Pfarrer Joachim Kobienia zweisprachig hielt, waren die Höhepunkte des Sonntagmorgens. Nach dem Mittagessen wurden die Gastgeschenke ausgetauscht. Die Arnsteiner hatten Bierkrüge, Wein und das neue Ernte-Hell der Arnsteiner Brauerei in der Plopp-Flasche mitgebracht – all das ergänzt mit einer Drohnenaufnahme der Arnsteiner Kernstadt. Dafür gab es großen Applaus. Im Gegenzug gab es ein handgewebtes Wimpel mit dem Wappen von Lubniany und Spezialitäten aus Polen.
In einer Kirchenparade zogen alle Teilnehmer zum Festzelt. Ein Erlebnis war der Festumzug; die Arnsteiner Räte durften in der Ehrenkutsche Platz nehmen. Vorbei an lustigen Strohpuppen ging es durch das Dorf. Die Vorgärten waren mit kunstvollen Herbstarrangements geschmückt und die Festwägen mit insgesamt elf Erntekronen überboten sich gegenseitig an Schönheit und Ideenvielfalt. Zahlreiche Fußgruppen, vom Kindergarten bis zum Turnverein, folgten den Prunkwägen mit fantasievollen, an Faschingsdarstellungen erinnernden, Gebinden. Die Erntekronen wurden auf dem Festplatz aufgereiht und nach einer kurzen Andacht gesegnet, ebenso wie die elf Brote, die symbolisch für jeden Ortsteil standen.
Bei der Begrüßung auf dem Festplatz ging Bürgermeister Bernd Röll auf die bereits 25-jährige Freundschaft ein und bedankte sich für das immer herzliche Willkommen, die hervorragende Organisation auf beiden Seiten sowie die großzügige Betreuung der Arnsteiner Gäste. Für die Heimfahrt erhielten die Arnsteiner üppige Brotzeitpakete. Bürgermeisterin Anna Stolz holte sie in Schwebenried vom Bus ab und dankte dafür, dass Arnstein auch in diesem Jahr wieder repräsentativ in der Partnergemeinde vertreten wurde.