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HALSHEIM: Herzstück die Gestaltung von Altarraum und Chorgestühl

HALSHEIM

Herzstück die Gestaltung von Altarraum und Chorgestühl

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    Strahlend schön: Nach erfolgter Renovierung präsentiert sich die Halsheimer Kirche St. Sebastian in neuem Glanz.
    Strahlend schön: Nach erfolgter Renovierung präsentiert sich die Halsheimer Kirche St. Sebastian in neuem Glanz. Foto: Foto: Claudia Fischer

    „Früher war es die größte, jetzt ist es die schönste Kirche.“ Das war die einhellige Meinung der Besucher des Festgottesdienstes in der Halsheimer Kirche St. Sebastian, die am Sonntag im Rahmen eines feierlichen Festgottesdienstes wiedereröffnet wurde, erzählt der Halsheimer Kirchpfleger Ernst Holzinger im Gespräch mit der Main-Post.

    Zwei Jahre hatten die Renovierungsarbeiten in der Filialkirche, die im Volksmund als „Dom des Werntals“ bekannt ist, gedauert. In Anwesenheit von Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Leiter des Bau- und Kunstreferats des Bischöflichen Bauamts Würzburg, dem Halsheimer Pfarrer Christoph Klein, Diakon Burkard Edgar aus Stetten, der Arnsteiner Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz, den Architekten Thomas Kasten vom Bischöflichen Ordinariat und Wilhelm Manger aus Arnstein, der die örtliche Bauleitung innehatte, wurde der Abschluss der Bauarbeiten gefeiert.

    Herzstück der Renovierung der bereits im Jahre 1325 erbauten und seit 1811 in der jetzigen Form bestehenden Kirche war die Neugestaltung des Altarraums, des Chorgestühls und der Kreuzigungsgruppe mit einem Altarbild aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, das eine sogenannte „Heilige Unterhaltung“ zeigt. Der italienische Bildtypus eines unbekannten italienischen Malers zeigt die Muttergottes mit dem Jesuskind in der Gesellschaft von Heiligen. Zentrale Figur ist die Heilige Maria Magdalena. Sie war die erste Zeugin der Auferstehung Jesu. Etwas zurückgesetzt kniet die Heilige Margareta. Diese Jungfrau aus Antiochia wurde in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian enthauptet. Der auf dem Bild dargestellte Bischof ist der heilige Himerius, was auf die Entstehung des Bildes in Oberitalien schließen lässt. Das Bild, das in Öl auf Leinen gemalt ist, könnte sogar direkt im oberitalienischen Cremona entstanden sein. Es entstammt dem Privatbesitz der Familie Haaf aus Würzburg.

    Die gestalterische Leitung des Altarraums oblag dem Domkapitular Jürgen Lenssen, der auch für die neue Anordnung der Kreuzigungsgruppe verantwortlich zeichnete. So hängt das Kruzifix frei im Bogen über dem Altar, eingerahmt von Maria und Johannes sowie den beiden Evangelisten Lukas und Markus. Die Figuren wurden mit weißer Porzellanfarbe und Gold überzogen und wirken vor der neuen Kulisse besonders edel.

    Die Renovierungsarbeiten wurden von mancher Überraschung begleitet. Bei der Deckensanierung lösten sich große Teile des Stucks und der alten Kassettendecke, was eine komplette Sanierung der Decke erforderlich machte und die Bauzeit weiter verlängerte. Unter großem Einsatz der Halsheimer Bevölkerung wurden in rund 1000 Stunden Eigenleistung die Decke abgetragen, die Kirchenbänke ausgebaut und gelagert, die Altäre teilweise abgebaut und danach wieder gesäubert.

    „Ohne die Hilfe so vieler Bürger wäre diese Aufgabe nicht zu bewältigen gewesen“, sagt der Kirchenpfleger Ernst Holzinger, der diese Tätigkeit bereits seit 1978 ausführt. Dafür wurde er nun mit der Ehrennadel des Bistums Würzburg geehrt. Er hielt während der Bauphase die Verbindung zum Bistum und den Architekten aufrecht und kümmerte sich um viele Details und die Rechnungskontrolle.

    Für die Sanierung, die größtenteils von lokalen und regional ansässigen Firmen ausgeführt wurde, stellte die Diözese Würzburg rund 332 000 Euro an Zuschüssen bereit, die Stadt Arnstein 67 000 Euro, die Unterfränkische Kulturstiftung 12 000 Euro, die Bayerische Landesstiftung 5000 Euro und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege 4500 Euro. Die Raiffeisenbank Arnstein spendete 1000 Euro und der Seniorenclub Halsheim 500 Euro. Besonders erfreulich waren die zahlreichen Spenden der Halsheimer Bürger und sogar von ehemaligen Einwohnern.

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