Am 26. Februar 1970 erreichte eines der schlimmsten Hochwasser des 20. Jahrhunderts in Lohr seinen Scheitelpunkt. Es wurde nur noch von der Überschwemmung des Jahres 1909 übertroffen.
Bis in den unteren Bereich der Fischergasse hinein stand das Wasser. Nicht nur die Keller sondern auch die Erdgeschosse einiger Häuser waren betroffen. Völlig überschwemmt waren der Seeweg und der Steinmühlplatz. Zahlreiche Häuser waren trockenen Fußes nicht mehr zu erreichen.
Was die Situation in Lohr ganz besonders verschärfte war, dass mit dem Main gleichzeitig auch das Wasser der Lohr und des Rechtenbachs einen Höchststand erreichte. Die Dämme der Flutmulde in der Wöhrde waren völlig durchweicht und drohten unterspült zu werden.
Die Garagen am Seilerpfad standen unter Wasser. Auch in der Firma Rexroth befürchtete man Schäden und Produktionsausfälle, wenn die Lohr über die Ufer treten sollte, was zu befürchten war.
Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk waren tagelang rund um die Uhr im Einsatz. Keller mussten ausgepumpt werden. Für die Anwohner der Unteren Fischergasse und der angrenzenden Straßen und Plätze wurden Stege gebaut.
Der Campingplatz wurde evakuiert. Mit Sandsäcken versuchten die Helfer die Dämme an der Lohr abzudichten.
Vorbildliche Solidarität
Vorbildlich war die Solidarität im Mainviertel, wo die nicht betroffenen Bewohnern ihren Nachbarn beim Ausräumen der Keller und Erdgeschosse zur Hand gingen.
Auch die Straßen im Maintal mussten teilweise wegen Überschwemmung gesperrt werden. Erst am 26. Januar begann der Wasserspiegel langsam zu sinken.