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ARNSTEIN: Hofmetzgerei Schmitt schließt Filiale

ARNSTEIN

Hofmetzgerei Schmitt schließt Filiale

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    Seit Mitte Oktober geschlossen: die Hofmetzgerei Schmitt im Höflein in Arnstein.
    Seit Mitte Oktober geschlossen: die Hofmetzgerei Schmitt im Höflein in Arnstein. Foto: Foto: EVA-MARIA WEGMANN

    Die Hofmetzgerei Schmitt hat ihre Filiale im „Höflein 5“ in Arnstein am 14. Oktober geschlossen. Im Jahr 2006 hatte das Ehepaar Martina und Sebastian Schmitt das Geschäft in den Räumen der ehemaligen Metzgerei Vatter eröffnet. Dass es nun nicht mehr weitergeht, hat mehrere Gründe. Einer ist das Einkaufsverhalten der Kundschaft, das sich in den vergangenen Jahren stark verändert hat.

    „Die meisten Menschen fahren nicht mehr einfach nur zum Metzger. Heute geht es darum, möglichst alles, was man zum Leben braucht, an einem Standort zu bekommen“, sagt Inhaber Sebastian Schmitt. Von dieser wachsenden Bequemlichkeit profitierten die großen Einkaufsmärkte, allen voran die Discounter. Denn dort gebe es nicht nur Sachen für den Haushalt, sondern fast immer auch Backwaren sowie Fleisch und Wurst.

    Schmitt versucht, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Neben dem Firmensitz, der Hofmetzgerei in Burghausen, betreibt er noch zwei Filialen: die eine in Schwemmelsbach, wo Metzgerei und Bäckerei in einem Laden untergebracht sind, die andere in Kürnach, im Gewerbegebiet am Wachtelberg, wo sich zahlreiche Geschäfte nebeneinander niedergelassen haben und es eine Fülle von Parkplätzen gibt.

    Davon, dass die Metzgerei Schmitt mehrere Geschäfte hat, profitieren die drei Frauen, die bislang in Arnstein gearbeitet haben. Sie stehen nicht auf der Straße, sondern wechseln nach Burghausen oder Kürnach. Insgesamt beschäftigt die Metzgerei in der Produktion einen Metzgermeister und drei Gesellen, in den Läden sind zehn Verkäuferinnen in Voll- und Teilzeit sowie eine Auszubildende tätig.

    Es gibt aber noch weitere Gründe für die Schließung der Filiale in Arnstein. In der Türe des Geschäfts hängt ein Zettel, auf dem das Ehepaar Schmitt auch den „Mangel an geeigneten Fachkräften“ anführt. „Ich suche händeringend einen Metzger“, sagt Sebastian Schmitt – wohlwissend, dass die Situation in anderen handwerklichen Bereichen nicht besser ist. „Bäcker, Maurer, Heizungsbauer – überall gibt es die gleichen Probleme. Wir haben in Deutschland immer mehr Akademiker, aber immer weniger Lehrlinge“, klagt Schmitt.

    Auf der Kundeninformation an der Ladentüre erklärt die Metzgerei außerdem, sie sehe sich aufgrund der „fehlenden technischen Voraussetzungen gezwungen, die Filiale zu schließen“. Der Hintergrund: Die Kühlanlage, die Fleisch und Wurst auf Temperatur hält, ist über 30 Jahre alt und wird den technischen Anforderungen schlichtweg nicht mehr gerecht. Eine Erneuerung würde die Metzgerei viel Geld kosten.

    Beschwerde beim Landratsamt

    Weil die Kühlung so laut war, hatten sich vor einiger Zeit sogar zwei Nachbarn ans Landratsamt gewandt, die sich durch nächtlichen Lärm gestört fühlten. Die Kälteaggregate seien schuld daran, glaubten sie. Das Landratsamt bestätigte am vergangenen Montag, dass eine entsprechende Beschwerde eingegangen sei. Der Inhaber der Metzgerei sei telefonisch auf die Probleme hingewiesen worden. Daraufhin baute Schmitt eine Zeitschaltuhr ein, die die Kühlung täglich ab 18 Uhr bis zum nächsten Morgen abschaltete. Für die Nachbarn war die Sache damit aus der Welt – genau wie für das Landratsamt, das Schmitt am 7. August informierte, dass es keine weiteren Maßnahmen ergreifen werde.

    Wie das Gebäude künftig genutzt wird, ist derzeit noch unklar. Der Mietvertrag zwischen der Familie Vatter, der das Haus gehört, und der Familie Schmitt läuft demnächst aus. Einen Nachmieter haben die Vatters bislang nicht gefunden.

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