Für die Verleihung der Auszeichnung war eigens der Landesbeauftragte des THW Bayern, Dietmar Löffler, aus München angereist. In einer feierlichen Feststunde würdigte er das langjährige Engagement des Geehrten. Neben diesem konnte der THW-Ortsbeauftragte Michael Nätscher zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von Hilfsorganisationen in der THW-Unterkunft begrüßen.
Angesichts der vielen bekannten Persönlichkeiten verschlug es dem Geehrten zunächst erst einmal die Sprache. Das ist auch nicht verwunderlich. Schießlich hatte er keine Ahnung davon, dass ihm an Freitagabend eine derart hohe Auszeichnung zuteil werden sollte. Seine THW-Kollegen hatten dies bis zuletzt vor ihm geheimgehalten. Die Überraschung war gelungen.
Von einer „verdienten Auszeichnung“ sprach Löffler in seiner Laudatio. Seit 35 Jahren gehöre Nätschers Leben und seine Leidenschaft dem THW Lohr. Von Anfang an sei er besonders engagiert gewesen, wurde Fährenführer, Atemschutzgeräteträger und war 15 Jahre lang Gruppenführer im damaligen Bergungsdienst.
Bei vielen besonderen Aufgaben, gerade auch unter erschwerten Bedingungen habe er sein Können und sein Fachwissen gezeigt. Als Beispiele nannte Löffler die Gasexplosion in Lohr im Jahr 1977, den Absturz der Transall bei Rodenbach 1988 sowie die Explosion von Bahnwaggons im Jahr 1992 bei Partenstein. Seit 1997 engagierte sich Nätscher besonders für die Jugend im THW. Als Betreuer sei es ihm gelungen, fast 100 Prozent der jugendlichen Helfer bis zum Eintritt in den aktiven Dienst zu führen. So sei ihm auch eine Premiere für die gesamte bayerische THW-Jugend geglückt: Die Lohrer Jugendgruppe des THW erreichte beim Bundesjugendwettkampf den ersten Platz.
Als weiteres Highlight aus Nätschers THW-Karriere nannte Löffler die Restaurierung eines gespendeten LWK-Kippers mit Ladekran. Hier habe der Geehrte über 800 Stunden Freizeit in die Generalüberholung und Instandsetzung investiert.
Ein derartiges Engagement sei auch nur möglich gewesen, weil ihn seine Familie stets verstanden und unterstützt habe. Als kleinen Dank überreichte Löffler daher einen Blumenstrauss an die Frau des Geehrten, Vera Nätscher. Das Ehepaar Nätscher hatte sich, wie könnte es anders sein, vor 29 Jahren beim THW kennen gelernt. Durch den feierlichen Abend führte charmant und liebevoll die Ausbildungsbeauftragte Kathrin Hock, sie hatte auch eine Präsentation aus alten Fotos um den Werdegang Nätschers zusammengestellt. Lustige Szenen waren dabei ebenso zu sehen wie Bilder von dramatischen Einsätzen.
Gerührt über die Auszeichnung und etwas sprachlos zeigte sich anschließend Joachim Nätscher selbst. Er könne gar nicht verstehen, dass „wegen so ein bisschen THW-Arbeit so ein Aufwand" betrieben werde. Sein Dank galt seinen Vorgesetzten beim THW, die ihn „ungestört arbeiten ließen“. Nur so seien beste Leistungen möglich. Auch an seine Arbeitgeber, früher die Firma Vormwald aus Sackenbach, heute die Firma Seith aus Neuendorf, ging ein besonderer Dank des Geehrten.
Stellvertretender Landrat Roland Metz dankte in seinen Grußworten ebenfalls den Arbeitgebern, die bereit seien, Leute von Hilfsorganisationen bei Einsätzen freizustellen.
Zweite Bürgermeisterin Brigitte Riedmann war es schon öfter aufgefallen, dass jedesmal, wenn sie sich in der Unterkunft des THW befand, der Name Joachim Nätscher fiel. Zu Recht, wie sie jetzt feststellte. Ohne Menschen mit einem solchen Engagement könnten Rettungsdienste und Feuerwehren nicht funktionieren. Kreisbrandmeister Harald Merz lobte stellvertretend für alle Hilfsorganisationen und Einrichtungen im Katastrophenschutz vor allem die Jugendarbeit des THW. Ortsbeauftrager Michael Nätscher betonte in seiner Schlussrede, dass diese Auszeichnung nicht nur eine Ehre für den Jubilar, sondern auch für den gesamten Ortsverband sei. Die zahlreich erschienenen Gäste hätten mit ihrer Anwesenheit dem THW Lohr eine große Wertschätzung entgegengebracht.
Die würdige musikalische Umrahmung der Feierstunde hatte die Wombacher Saitenmusik übernommen.