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Wombach: Hunderte Trauergäste bei Beerdigung von Horst Siegler

Wombach

Hunderte Trauergäste bei Beerdigung von Horst Siegler

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    Hunderte von Trauergästen gaben trotz des Regens am Freitagnachmittag in Lohr und Wombach dem bekannten ehemaligen Bauunternehmer und langjährigen Kommunalpolitiker Horst Siegler das letzte Geleit. Der Maurermeister mit einem riesigen Engagement war in der Nacht zum Karsamstag nach längerem Leiden im Alter von 83 Jahren von seinen Schmerzen erlöst worden.

    Stadtpfarrer Sven Johannsen, Wilhelm Ullrich als Sprecher der Wombacher Vereine, Lohrs Bürgermeister Mario Paul, Main-Spessart-Landrat Thomas Schiebel und Ralf Stegmeier als Obermeister der Bauinnung Mainfranken-Würzburg würdigten in ihren Nachrufen die beispiellose Lebensleistung eines »Mannes der Tat«, dessen vielfältige Funktionen wir zuletzt in einem Nachruf in der Mittwoch-Ausgabe umrissen haben.

    Nicht nur politisch engagiert

    Die Wombacher Blaskapelle beendete die insgesamt über zweistündigen Trauerfeiern mit dem Lied vom guten Kameraden. Zum Schluss senkten sich die Fahnen der Wombacher Vereine zur letzten Ehre eines Mitglieds und Förderers von über 20 Vereinigungen.

    Die bis 1996 prägende Persönlichkeit der Baufirmen Schmitt und Siegler hatte als Freier Wähler Jahrzehnte dem Lohrer Stadtrat und dem Main-Spessart-Kreistag angehört. Siegler war von 1966 bis 1972 letzter 2. Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Wombach und von 1996 bis 2002 erster Stellvertreter des damaligen Lohrer SPD-Bürgermeisters Siegfried Selinger. Das FW-Ehrenmitglied half den Kreisverband der Freien Wähler gründen und gehörte von 1978 bis 2014 der Kreistagsfraktion an.

    »Stein auf Stein hat er gebaut und dabei fest auf Gott vertraut«, formulierte Stadtpfarrer Sven Johannsen beim Requiem. Der architektur-geschichtlich wichtigste von seinen vielen großen Bauten sei die Wombacher Rundkirche St. Peter und Paul gewesen. Für die sportliche Betätigung im Dorf habe er zwei Sportplätze und das Vereinsheim errichtet.

    Durch seine gewaltige Arbeitsleistung und den vom ihm gestärkten Zusammenhalt der Vereine sei das Dorfleben in Wombach intakter als anderswo, meinte der Stadtpfarrer. Der Glaube des im Ort tief verwurzelten Mannes habe den erfolgreichen Baumeister vor Überheblichkeit bewahrt, das Familienleben ihn zum glücklichen Opa gemacht. Kraft für seine Arbeit habe er immer aus seinem sonntäglichen Gottesdienstbesuchen geschöpft.

    Von einem der engagiertesten Bürger, die Wombach je hatte, sprach Wilhelm Ullrich im Namen der Ortsvereine. »Pünktlich wie ein Maurer«, habe Horst Siegler sich unwahrscheinlich für Wombach eingesetzt.

    Besonders hoch rechnete Ullrich dem Bau- und Vereinsmenschen die Schaffung des 1972 eingeweihten Wombacher Vereinsheims an, aber auch beispielsweise den Einsatz als DJK-Vorsitzender, 58 Jahre Mitgliedschaft im RV Viktoria und 43 Jahre im Gesangverein, die Unterstützung seit 1961 für die Feuerwehr und seit 1981 für den Musikverein. Viele Wombacher Vereine hätten ihm zu verdanken, »was wir heute sind.«

    An über 55 Jahre Vereinsarbeit, fast 50 Jahre Kommunalpolitik und 39 Jahre im Stadtrat erinnerte Lohrs 1. Bürgermeister Mario Paul. Horst Siegler habe hier vor allem mit seinem Wissen als Baufachmann unterstützt und für sein umfassendes und weitsichtiges Wirken Anerkennung in allen Stadtratsfraktionen gefunden. Besonders aber habe ihm Wombach am Herzen gelegen.

    Horst Siegler hinterlässt auch im Landkreis Main-Spessart eine große Lücke«, erklärte Landrat Thomas Schiebel vor der großen Trauergemeinde. Der Kreischef würdigte unter anderem das »beeindruckende ehrenamtliche Engagement« des »kommunalpolitischen Urgesteins«. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Ehrentellers des Kreises habe in 36 Jahren als Kreisrat wichtige Entscheidungen vorangebracht, unter anderem im Schul- und Sportzentrum Lohr. Siegler sei ein ehrlicher, aufrichtiger, zupackender und zuverlässiger Mensch gewesen.

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