Ein in der Firma Hunger Hydraulik hergestellter Großzylinder verließ am Montag das Werk an der Rodenbacher Straße. Mit einem überlangen Sattelschlepper wurde der – im eingefahrenen Zustand – 17,2 Meter lange Zylindernach Antwerpen gebracht und dort aufs Schiff verladen. Er hat einen Außendurchmesser von 1,45 Meter und wiegt 120 Tonnen. Zielort ist Tsingtao in China. Dort soll der Hydraulikzylinder, der Lasten bis zu 2000 Tonnen bewegen kann, auf einer schwimmenden Plattform verwendet werden, mit deren Hilfe bis zu 110 Meter lange Stahlbetonpfeiler in den Meeresgrund gerammt werden sollen. Auf hunderten dieser Pfeiler sollen dann Stege betoniert werden, um Schiffsanlegestellen zu schaffen oder Rohrleitungen zu verlegen. Wie Geschäftsführerin Ingrid Hunger auf Anfrage deutlich machte, ist die Lage im Unternehmen weiterhin angespannt. Bis Ende September werde kurzgearbeitet, danach wieder voll. Sie hoffe, so Hunger, dass bis dahin genügend Arbeit vorhanden sein wird. Ein Problem für den Lohrer Hydraulikzylinderhersteller sei, dass Bedarfsländer wie China und Russland derzeit nicht investitionsfreudig seien; das Gleiche gelte für Südkorea. Dennoch versuche sie, in Russland neue Geschäfte anzubahnen und auch mit Teheran wieder ins Geschäft zu kommen, sagte Ingrid Hunger. An einigen Großprojekten sei das Unternehmen fest dran.
LOHR