Hydraulik-Zylinder aus Lohr befindet sich auf dem Weg nach China
lohr (KAN) Selbst für die Spezialisten der Walter Hunger KG, die mit großen Kalibern umzugehen wissen, war die Herstellung des Riesen-Hydraulikzylinders, der am Mittwochabend das Werk an der Rodenbacher Straße verließ, eine Herausforderung. Mit der Fertigung setzte das Unternehmen neue Maßstäbe. Der Zylinder hat einen Kolbendurchmesser von einem Meter; die Stange misst im Querschnitt 65 Zentimeter. Ausgefahren ist der Koloss mit einem Hub von 12,87 Metern gut 30 Meter lang. Das Gewicht beträgt 82 Tonnen, einschließlich der Hydrauliköl-Füllung 100 Tonnen. Allein um das schwere Zylinderrohr auf die Werkbank zu bringen, mussten zwei schwere Autokräne gleichzeitig eingesetzt werden. Der Schwerlast-Transporter, der das fertige Stück auf einem siebenachsigen Anhänger nach Hamburg bringen wird, darf am Tage nicht fahren und wird wohl mindestens zwei Nächte unterwegs sein, begleitet von der Polizei. Von Hamburg aus wird die Weiterreise per Schiff erfolgen. Zum Jahreswechsel soll der Zylinder in China sein. Der Großzylinder wird mit Arbeitskräften von bis zu 13 000 Kilo-Newton (das entspricht 1300 Tonnen) in Guanzhou (Kanton) auf einem Ponton das Krangestell einer Ramme in Position halten. Mit dieser Ramme werden Spundwände in den Meeresboden getrieben. Auf rund 900 000 Euro beziffern Firmenchef Dr. Walter Hunger (im Bild) und Dipl.-Ing. Dietmar Christ das Auftragsvolumen. Drei Monate dauerte - einschließlich der Planung - die Arbeit. Zur Werksabnahme des Zylinders war Ende Oktober eine 14-köpfige Delegation aus China im Hause Hunger. Über fast zwei Tage erstreckte sich die Kontrolle von Funktion und Qualität.