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Stadelhofen: Jonnes im Pfarrgarten: "Weil mir Musik gut tut"

Stadelhofen

Jonnes im Pfarrgarten: "Weil mir Musik gut tut"

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    Jonathan Schmidt alias "Jonnes" begeisterte mit seiner Band das Publikum.
    Jonathan Schmidt alias "Jonnes" begeisterte mit seiner Band das Publikum. Foto: Simon Hörnig

    Zum heimlichen Höhepunkt der 29. "Musik in historischen Häusern und Gärten", die in diesem Jahr in drei ausgewählten Pfarrgärten erklang, wurde am Samstagabend "Jonnes & Band" in Stadelhofen.

    Mit dem jungen Wahl-Ludwigsburger, der sich aktuell mit seiner Band auf Deutschlandtour befindet, gelang Kulturreferentin Kornelia Winkler und ihrem Team ein wahrer Glücksgriff. In feiner Singer-Songwriter-Manier malte Jonathan Schmidt, wie "Jonnes" mit bürgerlichem Namen heißt, in eineinhalb Stunden ein ganz persönliches Klangbild seines Seelenlebens. Mal solo mit Akustikgitarre, mal in Begleitung seiner drei Kollegen an E-Gitarre, Bass und Schlagzeug ließ Schmidt die knapp 120 Zuhörer mit ausdrucksstarkem Gesang teilhaben an seinen Träumen und Schwächen.

    So detailliert gewährte Schmidt den Zuhörern Einblick in sein Innenleben, dass Bürgermeister Paul Kruck in seinem Schlusswort von dem Gefühl sprach, er habe die letzten zehn Jahre seines Tagebuchs mitgelesen. Und wahrscheinlich trifft es dieser Vergleich am besten, denn genau wie dem Führen eines Tagebuchs ein therapeutischer Nutzen zugeschrieben wird, begreift Schmidt auch sein Verhältnis zur Musik: "Der eigentliche Grund, warum ich Musik mache, ist, weil mir Musik guttut". Für ihn sei Musik wie eine universelle Weltsprache, die dort anfange, wo Worte aufhörten.

    In dem Song "Trotzdem (Hoffnungshysterie)", der erst zwei Wochen jung – und daher noch nicht einmal seinen Bandkollegen geläufig – sei es ihm hingegen perfekt gelungen, seine aktuelle Gefühlslage auch sprachlich auf den Punkt zu bringen: "Dieser Song sagt alles, was mich gerade beschäftigt", freute sich Schmidt über diesen Triumph, räumte jedoch gleichzeitig ein, dass er nun vor dem Problem stehe, bezüglich neuen Songmaterials erst einmal auf dem Trockenen zu sitzen.

    Das Lied, in dem der Woltersdorfer mit kraftvollen Worten seine Öffnung zur Beständigkeit des Wandels besingt, bestätigt gleichzeitig, dass es sich hierbei lediglich um eine vorrübergehende kreative Flaute handeln wird. Ob die unsterblichen Gedanken eines Joseph von Eichendorffs oder der vorbeiplätschernde Bach vor dem Fenster seiner Studienwohnung, die vielfältige Inspiration für seine zutiefst individuellen Texte und Melodien werden ihm so schnell nicht ausgehen.

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