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URSPRINGEN: Jüdisches Leben bleibt unvergessen

URSPRINGEN

Jüdisches Leben bleibt unvergessen

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    Gedenkstätte: In der ehemaligen Synagoge in Urspringen traf sich der Förderkreis zur Mitgliederversammlung.
    Gedenkstätte: In der ehemaligen Synagoge in Urspringen traf sich der Förderkreis zur Mitgliederversammlung. Foto: Foto: Martin Harth

    (maha) Zur Mitgliederversammlung hatte der Förderkreis Synagoge Urspringen in die ehemalige Synagoge von Urspringen eingeladen. Obwohl der Mitgliederstand des Vereins rückläufig sei, sei die Arbeit seit der letzten Hauptversammlung im Jahr 2008 nachhaltig fortgesetzt worden, führte Vorsitzender Dr. Leonhard Scherg aus. Einige Mitglieder aus der Gründungszeit im Jahr 1988 seien ausgeschieden. Mit einem Team um Hedwig Albert und einigen weiteren Mitgliedern sei es aber gelungen, die Öffnungszeiten und den Führungsdienst im ehemaligen Synagogen-Gebäude in Urspringen aufrecht zu erhalten

    Im Jahr 2009 hatte man die Geniza-Ausstellung des Jüdischen Kulturmuseums Veitshöchheim und 2010 die Fotoausstellung „Jerusalem liegt in Franken“ des Echter-Verlags zu Gast. Im Jahr 2008 gab es zum 70. Jahrestag des Novemberpogroms von 1938 eine würdige Gedenkfeier.

    Kompetenter Ansprechpartner

    Das Buch „Auf den Spuren der Judenwege“ von Barbara Rösch wurde mit Hilfe der Sparkassenstiftung bezuschusst. Im Oktober 2009 stellte die Berliner Kulturwissenschaftlerin ihr Werk bei einem Vortrag in der Volkshochschule Marktheidenfeld vor, das viele Aspekte aus der Region berücksichtigt und örtliche Gegebenheiten dokumentiert. Mit der vhs-Marktheidenfeld wurde 2010 bei einem Konzert mit dem Gerolzhofener Gesangsduo „Café Sehnsucht“ in der Synagoge Urspringen an die Spuren vergessener jüdischer Künstler in Deutschland erinnert.

    Der Förderkreis habe auch als kompetenter Ansprechpartner in Fragen der jüdischen Geschichte gewirkt. So werde auch die Datenbank unterstützt, die vom Aschaffenburger Haus Wolfsthalplatz – ausgehend vom Bestand „Juden am Bayerischen Untermain“ – künftig zur zentralen Quelle für ganz Unterfranken erweitert werden soll, kündigte Scherg an. Die Internet-Plattform „Alemannia Judaica“ werde immer wieder mit Ergebnissen und Berichten ergänzt.

    Für die Nachfahren jüdischer Familien sei der Förderkreis ein kompetenter Partner in Sachen Familiengeschichte. Scherg erinnerte an die Familien Grünebaum (Homburg), Fuld (Homburg) und Klein (Urspringen), die sich in den letzten drei Jahren an den Verein gewandt hatten. Einige regionale Quellen, die inzwischen im Besitz des Förderkreises sind, möchte man künftig aufbereiten.

    Der Förderkreis Synagoge Urspringen ist im Internet auf den Homepages der Stadt Marktheidenfeld, der Gemeinde Urspringen und des Landkreises vertreten oder verlinkt.

    Der Kassenbericht von Schatzmeister Peter Kausemann (Marktheidenfeld) belegte, dass der Förderkreis mit seinen Mitteln wirtschaftlich umgegangen war. Die Rechnungsprüfer Armin Hospes (Marktheidenfeld) und Karbachs Bürgermeister Kurt Kneipp hatten keine Einwände. Die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig.

    Scherg bleibt Vorsitzender

    Bei den Wahlen wurden Vorsitzender Leonhard Scherg und sein Stellvertreter Martin Wagner (Erlenbach) in ihren Ämtern bestätigt. Peter Kausemann führt weiterhin die Kasse. Die Schriftführung übernimmt der Leiter des Spessartmuseums Lohr, Herbert Bald. Sein Stellvertreter ist Martin Harth (Marktheidenfeld). Dem Beirat gehören Urspringens Bürgermeister Heinz Nätscher und Landrat Thomas Schiebel an. Fachlich sind dem Gremium Martin Harth, Peter Reidelshöfer (Marktheidenfeld), Georg Schnabel (Laudenbach) und Hedwig Albert (Urspringen) beigeordnet.

    Die Historischen Vereine aus Lohr, Marktheidenfeld und Gemünden werden durch die jeweiligen Vorsitzenden vertreten. Der Historische Verein Karlstadt hat Gustav Eichler und Alfred Dill als Vertreter benannt.

    Beim Ausblick wurde der Beitrag über die Synagoge Urspringen im aktuellen Handbuch „Museen in Bayern“ vorgestellt. Vor der Sitzung hatte Armin Hospes dem Verein ein altes jüdisches Gebetbuch in hebräischer Sprache, das 1866 in einem Verlag in Rödelheim erschienen ist, für die Sammlung übergeben. Angeregt wurde, das 25. Gründungsjubiläum des Fördervereins mit einer Ausstellung über dessen Arbeit zu begehen.

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