Die Jugendherberge Lohr, die der Landkreis seit November 2015 gemietet hat, um Flüchtlinge unterzubringen, soll im kommenden Jahr wieder Jugendherberge sein. Dies erklärte Anne Jonigkeit, Pressesprecherin des Landesverbands Bayern des Deutschen Jugendherbergswerks auf Anfrage der Redaktion. Der bestehende Mietvertrag laufe Ende April 2017 aus, erläuterte sie. In diesem sei auch festgelegt, dass dieser nicht verlängert werde.
Die Jugendherberge, 1934 eröffnet und 1985 generalsaniert, soll dann aufgehübscht werden. Es stünden „kleinere Renovierungen und Verschönerungen“, jedoch „kein großer Umbau“ an, so Jonigkeit.
Indes muss sich der Landesverband eine neue Herbergsmutter suchen: Mit Bärbel Kunow, die das Haus seit 2003 als einzige hauptamtliche Mitarbeiterin leitete, werde über eine Vertragsauflösung verhandelt, bestätigte Jonigkeit. Derzeit geführt wird es von Regiomanager Christian Soldo, der Lohr wöchentlich besucht. Die Jugendherberge mit 94 Betten in 19 Zimmern verzeichnete in Spitzenzeiten über mehr als 10 000, im vergangenen Jahr bis Oktober 8961 Übernachtungen. Zielgruppen waren überwiegend Schulklassen, Jugendgruppen und Familien.
Indes hat sich die Situation der Flüchtlinge im Landkreis deutlich entspannt. Die Notunterkunft in Arnstein hat im Juni geschlossen, die Gemeinschaftsunterkunft Marktheidenfeld im Mai geöffnet, nach und nach werden die Asylsuchenden als Flüchtlinge anerkannt. Das wirkt sich auch auf die Gemeinschaftsunterkünfte aus.
Von den maximal 96 Plätzen in am Brunnenwiesenweg sind nach Auskunft des Landratsamts derzeit 54 mit Flüchtlingen belegt, darunter sind 16 Kinder. Laut Landratsamt stammt jeweils die Hälfte aus Afghanistan und Syrien. Ein Dutzend von ihnen seien bereits anerkannt, müssten die Gemeinschaftsunterkunft also mittelfristig verlassen und sich eine Wohnung auf dem freien Markt suchen.
Der Helferkreis Asyl verspricht sich viel davon, dass Einheimische (auch dabei) als Paten behilflich sein könnten und bietet an, Patenschaften zu vermitteln.
Kontakt für potenzielle Paten: Robert Engelhardt Tel. (0 93 52) 73 68.