Seit der Entscheidung für den Neubau eines Zentralklinikums Main-Spessart und zuletzt für den Standort Lohr glauben etliche Bürger, im Karlstadter Krankenhaus würden nicht mehr die bisherigen Leistungen angeboten. Das ist weit gefehlt, betonen die Karlstadter Belegärzte. Der Betrieb laufe mindestens die nächsten dreieinhalb Jahre engagiert weiter. Und es wird auch weiterhin ins Krankenhaus investiert, um leistungsfähig zu bleiben.
Als ein Beispiel nennen die Ärzte eine neues digitales Röntgengerät, das vor rund einem halben Jahr angeschafft wurde. Von den drei Ultraschallgeräten im Karlstadter Krankenhaus ein eines ein High-End-Gerät, also auf dem neuesten technischen Stand. Außerdem wurde in die Heizung investiert.
Es sei also nicht so, dass der Betrieb in diesen beiden Krankenhäusern nun rückläufig sei oder langsam versande, weil sich der Kreistag für den Neubau am Standort Lohr entschieden hat.
„Wir haben hier eine funktionierende Struktur“, sagt der Sprecher der Karlstadter Belegärzte, Christian Baier. Die jetzigen Ärzte werden allesamt weitermachen. Alle Assistenzarztstellen sind besetzt. Bei einem Besuch im Krankenhaus habe Landrat Thomas Schiebel zugesagt, dass alle Verträge mit den Ärzten und der Belegschaft erfüllt werden. Diese laufen teilweise bis 2019.
Die innere Abteilung ist ausgelastet, berichtet der Internist Dr. Igor Turin. Das berichtet auch Dr. Siegbert Vogel für seine chirurgische Praxis. Seit die Main-Saale-Chirurgie in Karlstadt praktiziert, haben sich zudem dort die Zahlen spürbar verbessert. Die Chirurgie insgesamt habe sich von weniger als 700 auf mehr als 900 CMI-Punkte (Case-Mix-Index) steigern können.
Der aus Würzburg kommende Neurochirurg Dr. Martin Engelhardt wird seine bisherigen Sprechzeiten von einem halben auf einen ganzen Tag pro Woche erhöhen. Auf dem Prüfstand ist allerdings die Handchirurgie, berichtet Baier.
Wie sich das Defizit des Karlstadter Hauses entwickeln wird, lasse sich schwer prognostizieren. Zu viele Änderungen habe es in den vergangenen Jahren bei den Bewertungen für medizinische Leistungen gegeben. Karlstadt sei auf dem Weg zu einem möglichst geringen Defizit, das sich von 2014 zu 2015 halbiert habe. Baier: „Das zeigt, dass wir gut gearbeitet haben. Das Krankenhaus wird angenommen.“ Jedoch werden inzwischen die Zahlen der drei Main-Spessart-Krankenhäuser nicht mehr separat veröffentlicht.