Handarbeiterinnen der Strickrunde des Frauenkreises St. Andreas in Karlstadt, die sich in der Coronazeit wochenlang nicht regelmäßig montags treffen durften, haben ihre Zeit dennoch sinnvoll genutzt: Sie haben in großer Fleißarbeit 54 kleine und sieben große Decken, über 100 Mützen und zehn Schals für rumänische Waisenkinder und für Obdachlose gestrickt. Das war nur möglich dank der gespendeten Wolle aus der Region. Allein für die Decken haben sie rund 70 Kilogramm Wolle verarbeitet.
Die 17 "Strickerinnen" im Alter von bis zu 93 Jahren haben zuhause jeweils Quadrate mit einer Seitenlänge von 20 Zentimetern gefertigt. Für die kleinen Decken waren 24, für die großen sogar 48 dieser bunten Flecken notwendig. Eine häkelte die Quadrate dann in der Länge, eine andere in der Breite zusammen. Zum Abschluss entstand noch mit Krebsmaschen eine stabile und saubere Kante, die jeder gestrickten Decke einen besonders guten Halt gibt. Summiert man alle Arbeitsstunden, kamen so locker 3700 Stunden zusammen.

Vier große Decken und alle Mützen gehen als Spende an Kinderheime in Rumänien. Drei große und alle 54 kleine Decken schenkt die Karlstadter Handarbeitsrunde der Wärmestube der Christophorus-Gesellschaft in Würzburg. Sie ist eine offene Anlaufstelle für Menschen, die ohne festen Wohnsitz oder von Wohnungslosigkeit mittelbar oder unmittelbar betroffen sind. Mittlerweile treffen sich die Frauen wieder montags in der gemeinsamen Runde. "Wir stricken so lange weiter, bis uns wieder etwas Neues einfällt", sagt eine der Damen. Ihnen ist es nicht wichtig, mit Namen veröffentlicht zu werden. Hauptsache, sie können helfen. In der Vergangenheit haben sie bereits alljährlich für einen Stand bei den Karlstadter Nikolaustagen gestrickt, gehäkelt, gestickt oder genäht.
