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LOHR: Keilerententreffen mit Fahrzeug-Segnung: „Entenfahrer denken anders“

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Keilerententreffen mit Fahrzeug-Segnung: „Entenfahrer denken anders“

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    „Keilerentensegnung“ durch Pater Paul in Mariabuchen beim fünften Keilerententreffens.
    „Keilerentensegnung“ durch Pater Paul in Mariabuchen beim fünften Keilerententreffens. Foto: Foto: Andreas Brauns

    Zum fünften Keilerententreffen luden Kirsten und Ralph Eisermann aus Eußenheim am vergangenen Wochenende ein – und die Gäste kamen fast aus der gesamten Bundesrepublik angereist. Am Samstag versammelten sich 14 Fahrzeuge des Typs Citroen 2CV und eine rote „Entenrettung“ zur Fahrzeugsegnung vor der Wallfahrtskirche Maria Buchen.

    Zum „halbrunden“ Geburtstag begrüßte Pater Paul seine Gäste. Das Keilerententreffen sei wie ein fünfjähriges Kind, das wachse und gedeihe, freute er sich. Kirsten Eisermann forderte mit ihrer Einführung die Gäste auf, sich Gedanken zu machen darüber, ob ein Mensch oft nicht nur Marionette sei, fremdgesteuert, „Sklave“ von Normen.

    „Nein“, Marionetten und „Hampelmännchen“ seien Entenfahrer nicht, „sie denken anders, gehen andere Wege“, antwortete ihr Pater Paul. Kirsten und Ralph Eisermann wohnten bis zum letzten Jahr in Partenstein, zur Miete. Das schränkt ein, wenn man Herr über eine „Unmenge“ Enten ist, in fahrbarem Zustand oder auch im Ersatzteillager. Für die bisherigen Keilerententreffen musste deshalb immer ein Platz außerhalb aufgesucht werden.

    Nun luden sie die Gäste und Enten-Enthusiasten zu sich in das neue Eigenheim ein, das frühere Hotel „Waldeck“ in Eußenheim. Im November 2014 waren Umzugstage, Renovierung und Umbau aber sind noch lange nicht abgeschlossen. Bei Autos sei „Anderssein“ einfach. Gerade bei „Enten“, jede sei anders, fuhr Pater Paul mit seinem Teil der Andacht fort.

    Vielfalt der Farben und Modelle

    Vierzehn Stück hatten sich um die Wallfahrtskirche gruppiert. In rot, in bunt oder auch tarnfarben. Kastenenten, mit oder ohne Anhängerkupplung, umgebaut als „Roadster“, dekoriert nach Art der „Flower-Power“-Bewegung. Mit vielen bunten Aufklebern oder mit geschliffenen Bildern auf den hinteren Seitenscheiben. Wichtig sei ihm aber auch, so Pater Paul, dass die Fahrer auch „Anderssein“ zulassen können. Ein „Hampelmann“ habe deshalb für ihn auch eine „sympathische Nuance, weil er anpassungsfähig ist“.

    Ein Entenfahrer „muss mitschwimmen im Verkehr“, so Ralph Eisermann. Das Auto sei nicht geeignet, um von einem Ort zum anderen „zu rasen“, mal eben schnell zu überholen. Eine Art zu reisen, die Pausen erfordere. „Pausen sind wichtig im Leben“, mahnte auch Pater Paul seine Zuhörer. Um der Seele eine Pause zu gönnen, sei die Wallfahrtskirche ein guter Platz.

    Einen guten Platz können nun auch Kirsten und Ralph Eisermann ihren Gästen bieten in ihrem „Waldentenschloß“. Ausreichend Fläche, um Wohnwagen und Zelte zu stellen. Die Gäste wurden mit einem gemeinsamen Abendessen begrüßt und bekommen auch Frühstück. Ein Lagerfeuer ist gemütlicher Platz für „Entengeschnatter“.

    Singen müssen die gut zwanzig Andachtsbesucher nicht. Pater Paul hatte meditative Musik ausgesucht. Auch hatte er die Idee für das abschließende „Kraftfahrer-Vater unser“: Er spricht mit der Gemeinde das Gebet gemeinsam, läßt jedoch Pausen nach den einzelnen Abschnitten. Kirsten Eisermann und Friedrich Waigand, füllen diese dann aus: „Du bist der Vater aller Straßenbenutzer, auch Fußgänger, Radfahrer und Behinderten“, heißt es zum Beispiel zu Beginn. „Führe uns nicht in Versuchung“ - „zu schnell und rücksichtslos zu fahren oder gar alkoholisiert“.

    Von weither angereist

    Nach dem Segen für die Menschen in der Kirche ging Pater Paul schließlich mit dem Weihwassergefäß von einem Auto zum nächsten. Einige weisen ihre Nummernschilder als zum Landkreis gehörig aus, oder zu den Nachbarlandkreisen Würzburg und Aschaffenburg, daneben finden sich auf den Kennzeichen „TR“ (Trier), „MS“ (Münster/Westfalen), „HOM“ (Saar-Pfalz-Kreis in Homburg/Saar), „FR“ (Freiburg), „HD“ (Heidelberg), „SO“ (Soest) und „GN“ (Gelnhausen).

    Jeden der Fahrer und Mitfahrer bedachte Pater Paul mit einem freundlichen Wort. Er machte sich Gedanken, wie gut das Fahrzeug zum Besitzer passe, oder fragte nach dem „Enten-Namen“. „Noch keiner? Dann müssen wir sie taufen – das machen wir dann beim nächsten Mal“.

    Überhaupt der Name, warum „Keilerenten“? „Wir haben zu einem Treffen mal 'nen Kasten Bier mitgebracht“, erläuterte Ralph Eisermann. Daraus sei die Idee entstanden, sich in der Gegend zu treffen, aus der das Bier herkommt.

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