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Lohr: Keine Toilette im geplanten Fahrradparkhaus

Lohr

Keine Toilette im geplanten Fahrradparkhaus

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    Die Idee der Stadt, in der ehemaligen Güterhalle am Bahnhof ein Fahrradparkhaus unterzubringen, wurde in der Lindig-Bürgerversammlung diskutiert. 
    Die Idee der Stadt, in der ehemaligen Güterhalle am Bahnhof ein Fahrradparkhaus unterzubringen, wurde in der Lindig-Bürgerversammlung diskutiert.  Foto: Thomas Josef Möhler

    Mit dem Plan eines Fahrradparkhauses in der alten Güterhalle am Bahnhof und der Erweiterung des Lidl-Marktes im Gewerbegebiet Nägelsee-Nord kamen in der Lindig-Bürgerversammlung im Pfarrheim auch zwei Themen zur Sprache, die inhaltlich und geografisch eher am Rande der Lindig-Siedlung liegen. Wie auch immer das Radparkhaus aussehen werde, eine öffentliche Toilette werde es nicht beinhalten, machte Bürgermeister Mario Paul klar.

    Die Stadt Lohr nimmt nach Angaben von Bauamtsleiter Ingo Schmitt gerade an einem Interessenbekundungsverfahren des Bundesamts für Logistik und Mobilität in Köln teil. Dieses suche Standorte für Fahrradparkhäuser. Werde Lohr ausgewählt, könne die Stadt ab Juli im eigentlichen Zuschussverfahren einen Antrag stellen.

    Derzeit gehöre die alte Güterhalle noch einer Bahn-Tochter. Mit mehreren Vertretern des Unternehmens habe man das Gebäude besichtigt. Nach Schmitts Einschätzung lässt sich die alte Güterhalle auf einfache Art und Weise renovieren. Dann könnten Fahrradständer angeschraubt werden.

    Erschließung kein Problem

    Die Erschließung sei kein Problem, eine Rampe und relativ große Zugänge auf der Rückseite seien bereits vorhanden. "Wir müssen jetzt nur noch Glück im Interessenbekundungsverfahren haben", meinte der Bauamtsleiter. Bürgermeister Mario Paul sprach von einer "guten Investition". Die Investitionskosten schätze man auf rund 300.000 Euro, die aber zu 75 Prozent gefördert würden. Dazu kämen jährliche Betriebskosten von circa 15.000 Euro. Bevor gegebenenfalls der Förderantrag gestellt werde, "werden wir im Stadtrat die Finanzierung darstellen", versprach Paul.

    Schnell stellte sich heraus, dass ein Fahrradparkhaus die Anwesenden, nahezu alle bereits im Rentenalter, eher kalt ließ. Stattdessen wurde die Idee vorgebracht, in der alten Güterhalle dann auch ein öffentliches Klo unterzubringen. Das wehrte der Bürgermeister mit Händen und Füßen ab und sprach von Kosten allein für die Reinigung von über 20.000 Euro im Jahr.

    "Was ist das denn für eine Außenwirkung, wenn am Bahnhof nicht einmal ein Klo da ist?", beschwerte sich Roland Ruf. Die Bahn müsste nach Ansicht von Mario Paul selbst Interesse daran haben. Hoffnung setzt er auf den neuen Besitzer des Bahnhofs. Gingen Pläne für eine geschäftliche Nutzung auf, könne man eventuell – mit Unterstützung der Stadt – eine "nette Toilette" anbieten, also die öffentliche Mitnutzung eigentlich privater Toilettenräume.

    Abstimmungen mit Lidl

    Wegen einer Erweiterung des Marktes liefen gerade Abstimmungen mit Lidl, berichtete Bauamtsleiter Schmitt. Er habe bereits Mustergrundrisse des neuen Marktes gezeigt bekommen. Der Markt solle von 800 auf etwa 1500 Quadratmeter erweitert werden. Deswegen müsse die Gebietskennzeichnung "Gewerbegebiet" in "Sondergebiet" geändert werden.

    Nach Informationen unseres Medienhauses soll der Lohrer Lidl-Markt nach dem Vorbild des Gebäudes in Marktheidenfeld neu errichtet werden. Laut Ingo Schmitt möchte Lidl im Markt einen "Sortimentsergänzer" unterbringen, der in Richtung Gartengeräte und Pflanzen gehe.

    Diese Pläne seien "konform mit unseren Konzeptpapieren", betonte Bürgermeister Paul. Die Stadt wolle "Baurecht schaffen und eine verträgliche Ergänzung des Sortiments ermöglichen". Die Parkplätze sollten überdacht und mit Photovoltaikmodulen bestückt werden. Paul rechnet mit einem Abschluss des Planungsverfahrens gegen Ende 2024.

    WC auf der Mainlände

    Die von Schmitt gezeigten Pläne umfassten doch auch das jetzige Rexroth-Bürogebäude neben dem Lidl-Markt, meinte Roland Ruf. Das bestätigte Paul. Das Vorgehen sei "mit allen Beteiligten abgestimmt". Die Stadt sorge nur für die Überplanung des Bereichs. Für die Umsetzung müsse es natürlich eine private besitzrechtliche Regelung geben.

    Neben einer detailreichen Erläuterung der Grundsteuer-Neuordnung durch Stadtkämmerer Uwe Arnold berichtete Paul ausführlich von der Spar-Klausurtagung des Stadtrates. Auch wenn das Geld knapp sei, für ein neues öffentliches WC an der Mainlände müsse es doch reichen, meinte ein Mann. Schließlich sei die Mainlände die "Visitenkarte der Stadt". Paul versicherte ihm: "Sie sprechen mir aus der Seele."

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