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LINDIG: Kirche gab Lindig ein Gesicht

LINDIG

Kirche gab Lindig ein Gesicht

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    Feierliche Treppensegnung:  Weihbischof Helmut Bauer (Mitte) segnete die neue Kirchentreppe von Sankt Pius. Foto: GABI Nätscher
    Feierliche Treppensegnung: Weihbischof Helmut Bauer (Mitte) segnete die neue Kirchentreppe von Sankt Pius. Foto: GABI Nätscher

    „Freuen wir uns über unser Gotteshaus, über dieses Haus, das ein Zeichen sein soll, das hinausragt in unsere Welt“ – Mit diesem Satz brachte Weihbischof Helmut Bauer beim Festgottesdienst zum 50jährigen Kirchenjubiläum in Sankt Pius in seiner Ansprache die Besonderheiten dieser Kirche in den Vordergrund. Nicht nur baulich, auch geistig rage diese Kirche seit fünfzig Jahren in der Lindig-Siedlung heraus.

    So feierte die Kirchengemeinde am Sonntagmorgen im Festgottesdienst, aber auch im Anschluss mit der feierlichen Einweihung der neu gebauten Kirchentreppe und danach noch mit Festreden und gemeinsamem Mittagessen im Pfarrheim das würdige Jubiläum einer lebendigen Kirche.

    Von dieser sprach Manfred Goldkuhle, stellvertretender Landrat, in seiner Festrede: „Wir haben es in Sankt Pius mit einer lebendigen Gemeinde zu tun, auch junge Familien finden hier immer häufiger ein neues Zuhause.“ Damals habe es zum Zeitgeist des Aufbruchs und des Wirtschaftswunders gepasst, eine neue Kirche zu errichten. Aber auch in der heutigen Zeit des Burn outs und Mobbings sei Seelsorge wieder wichtiger geworden. „Kirchen gehören in unsere Städte und Dörfer, prägen ihr Bild und gehören zu unserem Kulturkreis. Sie stehen jedem offen“, stellte Goldkuhle die ungebrochene Wichtigkeit der Gotteshäuser heraus.

    „Kirche, das ist der einzige Ort, wo jemand zu mir spricht und ich nicht zu antworten brauche“. Diesen Satz von Charles de Gaulle, vor 50 Jahren ausgesprochen, hatte Lohrs Bürgermeister Ernst Prüße für seine Ansprache mitgebracht. Bei vielen Ereignissen würde es auch heute Menschen in die Kirche ziehen. „Hier treffen sich Leute zum Austausch und Gleichgesinnte engagieren sich“. In ihrer erhobenen Lage sei die Kirche Sankt Pius nicht nur den Mittelpunkt der Gemeinde, sondern auch der Ortskern der Lindig-Siedlung.

    Gute Nachrichten für die finanzielle Unterstützung hatte Prüße auch dabei: „Wir werden uns sicher mit zehn Prozent an den Gesamtkosten der Sanierung beteiligen, das haben wir schon immer gemacht, davon können Sie ausgehen“.

    Dass der „Zahn der Zeit“ an der nunmehr fünfzigjährigen Kirche genagt habe, berichtete Pfarrgemeinderatsvorsitzender Otmar Krämer in seiner Begrüßung im Festakt im Pfarrheim. Er freute sich über jegliche finanzielle Unterstützung zur Sanierung und zum Neubau der Kirchentreppe. Ebenso Kirchenpfleger Richard Stamm, der sich noch bei der Diözese, Sparkassenstiftung und Raiffeisenbank bedankte. Auch die Gustav-Woehrnitz-Stiftung habe eine großzügige Zuwendung zugesagt.

    Für diese sprach Vorsitzender Altbürgermeister Siegfried Selinger, der an den Stiftungsgeber erinnerte. Dr. Woehrnitz sei fester Bestandteil der evangelischen Kirchengemeinde Lohrs gewesen und sich der Bedeutung aller Kirchen bewusst. So habe er auch in die Stiftungsverfügung einfließen lassen, dass Kirchen einen angemessenen Anteil eingeräumt werden solle. „Diese Verfügung hat es uns leicht gemacht, einen Betrag zu geben“.

    Seppl Blenk, Vorsitzender der Ig Lindig, sagte, das Gebäude der Pius-Kirche habe der Lindig-Siedlung ein eigenes Gesicht gegeben, nachdem die Lindig-Siedlung vorher eine „Schlafstätte der Stadt Lohr“ gewesen sei. Die KAB habe schon im vergangenen Jahr ihr 50-Jähriges gefeiert und werde weiterhin versuchen, auch ihren Teil zum Pfarreileben beizutragen, sagte ihr Vorsitzender Edgar Geyer.

    Stamm und Krämer berichteten noch über viele schon getane und noch anstehende Projekte zur Sanierung und Erhaltung der Kirche, allem voran der Neubau der maroden Kirchentreppe, die komplett abgerissen worden war. Rechtzeitig zum Kirchenjubiläum konnte nun die neue Treppe durch Weihbischof Helmut Bauer eingeweiht werden. Dieser sprach davon, dass Treppen nicht nur eine Überwindung bestimmter Höhen seien, sondern auch „Vorbereitungsstufen, um unser Herz zu Gott emporzuheben“.

    Das „letzte Wort“ im Festakt hatte Stadtpfarrer Sven Johannsen, der eindringlich mahnte, die „jungen Leute“ und Kindergärten nicht zu vernachlässigen. Dieser sei der wertvollste Teil der Kirche. „Nur wenn es uns gelingt, Brücken zu schlagen, können wir in 25 Jahren das nächste Jubiläum feiern!“

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