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MAIN-SPESSART: Klinikum erfüllt die für 2016 geplanten Zahlen wohl nicht

MAIN-SPESSART

Klinikum erfüllt die für 2016 geplanten Zahlen wohl nicht

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    Mit einem voraussichtlichen Minus von 4,78 Millionen Euro wird das Klinikum Main-Spessart nach der momentanen Hochrechnung heuer abschneiden – 250 000 Euro schlechter als geplant. Dazu gehören die Krankenhäuser Karlstadt, Lohr und Marktheidenfeld sowie die Senioreneinrichtungen in Gemünden und Marktheidenfeld.

    In der Werksausschusssitzung des Klinikums erläuterte Geschäftsleiter Karl Gerhard den Kreisräten die Zwischenbilanz nach den ersten beiden Quartalen dieses Jahres. Die stationären Fallzahlen der Krankenhäuser rechnet er auf 13 940 hoch. Im Plan standen 14 500. Entscheidend für die Vergütung und damit für die Finanzlage der Krankenhäuser aber sind die Case-Mix-Punkte. 5955 Punkte waren für das erste Halbjahr geplant. Das Ergebnis lautet 5673.

    Alle Standorte unter Plan

    Karlstadt liegt mit 835 statt 900 Punkten um sieben Prozent unter dem Plan. Her gebe es mit der Erkrankung von Dr. Siegbert Vogel eine Sondersituation, erklärte Gerhard. Lohr liegt mit 3616 statt 3730 um drei Prozent unter Plan, Marktheidenfeld mit 1222 statt 1325 um fast acht Prozent.

    Die Bettennutzung liegt in Karlstadt bei fast 63 Prozent statt geplanter 69, die Verweildauer pro Patient beträgt 4,89 Tage. In Lohr sind es 63,5 Prozent Auslastung statt 68,5 bei 5,61 Tagen Verweildauer und in Marktheidenfeld knapp 68 statt 72,4 Prozent bei fast sieben Tagen. Der Grund für die längere Verweildauer ist die Akutgeriatrie, also die Versorgung alter Menschen. In der geriatrischen Reha Marktheidenfeld liegt die Bettennutzung sogar bei 86 Prozent mit fast 20 Tagen Verweildauer.

    Das Kreisseniorenzentrum Gemünden ist noch zu knapp 94 Prozent ausgelastet. Man hat die Bettenzahl dort jetzt von 135 auf 132 reduziert, um eine besser Quote zu erzielen. Landrat Thomas Schiebel führte die geringere Nachfrage darauf zurück, dass viele Alte weiter zu Hause wohnen wollen.

    Klinikum bis 2023 bezugsfertig?

    Im Jahr 2023 könnte das neue Zentralklinikum Main-Spessart in Lohr bezugsfertig sein, stellte Klinikreferent Hans-Peter Quindeau in Aussicht. 280 Betten sind geplant. Bis Mitte August soll das Raum- und Funktionsprogramm fertig sein. Nötig sei noch eine Entscheidung zum genauen Standort, ein Architektenwettbewerb soll 2017 laufen, 2018/19 die Planung erfolgen. Man rechnet mit einer Bauzeit von drei Jahren.

    In das neue Krankenhaus wird das Linksherzkatheder-Labor, das jetzt im Lohrer Krankenhaus für rund eine Million Euro eingerichtet werden soll, nicht mit umziehen. Bis das Krankenhaus fertig ist, werden die Geräte schon wieder veraltet sein, erklärte Quindeau.

    In dem Herzkatheterlabor werden verengte Gefäße aufgespürt und ohne Operation therapiert. Es wird über die Leiste ein biegsamer Katheterschlauch in das Gefäßsystem eingeführt und zum betroffenen Gefäßvorgeschoben. Dieses kann beispielsweise mit einem Ballon aufgedehnt werden oder einen Stent zur dauerhaften Aufweitung erhalten. Nicht nur Herzkranzgefäße, sondern auch Gefäße in anderen Körperregionen können behandelt werden.

    Im Lohrer Krankenhaus sind nur geringe bauliche Veränderungen nötig, um das Herzlabor einzurichten. So sollen eine Wand und eine Tür geöffnet werden, sagte Quindeau. Allerdings werde das Gerät voraussichtlich erst ab April zur Verfügung stehen. Die Hersteller sind derzeit ausgelastet.

    Im Ausschuss wurde diskutiert, ob dem seit 1. Juli dort tätige neue Kardiologie-Chefarzt Dr. Rainer Schamberger das Labor nicht fehlen werde. Er kam selbst zu Wort und erklärte, dass er bei den bisherigen Patienten zwischenzeitlich genug Behandlungsbedarf sehe und zudem viele Gespräche zu führen habe – so etwa mit den Kardiologen im Landkreis.

    Herzkathederlabor in Lohr

    Das Herzkathederlabor wird auch eingerichtet, um zu verhindern, dass Patienten in andere Krankenhäuser abwandern. Der Werkausschuss beschloss, für rund 122 000 Euro die Software des Krankenhausinformationssystems zu erweitern, um damit dann das Labor zu betreiben. Beispielsweise deckt das System die Auftragskommunikation zwischen Ambulanz, Station und dem Labor ab.

    Zusätzlich ermächtigte der Ausschuss den Klinikreferenten, mit dem Ingenieurbüro EHSP (Meiningen) die stufenweise Sanierung der Wärmeversorgung, Kältetechnik und des Löschwassernetzes im Krankenhaus Lohr umzusetzen.

    Der Landrat informierte den Ausschuss noch, dass das Landratsamt der Sparkasse den Zuschlag für ein Darlehen von 900 000 Euro erteilt hat – Laufzeit 15 Jahre bei 0,57 Prozent Zins. Mit dem Geld sollen beim Kreisseniorenzentrum Gemünden die Heizung ausgetauscht und ein Blockheizkraftwerk installiert werden.

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