Einstimmig vergab der Retzstadter Gemeinderat die Aufträge für die Gewerke „Trockenbau“ und „Gerüstbau“ für den Umbau des ehemaligen Klosters in ein „Barrierefreies Infrastrukturzentrum“ sowie für die Verbesserung des Wasserabflusses in der Thüngener Straße.
„Wir kommen auch diesmal nicht um Mehrkosten herum“, erklärte Bürgermeister Karl Gerhard. Für das Gewerk „Trockenbau“ wurden neun Firmen angeschrieben – nur eine hat ein Angebot abgegebene. Für 89 462 Euro ging der Auftrag an die Firma Rügemer GmbH in Eisingen. Gegenüber der Kostenschätzung liegen die Mehrkosten bei rund 12 800 Euro.
„Beim Gerüstbau konnten wir allerdings einiges einsparen“, so Gerhard. Hier wurden zehn Firmen angeschrieben und neun haben ein Angebot abgegeben. Der Auftrag wurde für 5647 Euro an die Retzstadter Firma Seibl GmbH vergeben. Die Kostenschätzung lag bei 9600 Euro. Einstimmig genehmigt wurde die Rechnung über 30 881 Euro, die das Ingenieurbüro Köberlein (Würzburg) für die Planungen im Bereich Heizung, Lüftung und Sanitär einreichte. „Das Ingenieurbüro ist nicht nur im ehemaligen Kloster, sondern auch beim Krippenanbau beauftragt“, erklärte der Bürgermeister.
Staunässe und Eis verhindern
Für 10 782 Euro wurde die Firma Ullrich (Elfershausen) beauftragt, auf der Ortsverbindungsstraße von Retzstadt nach Thüngen kurz vor der Einfahrt zu den neuen Lager- und Maschinenhallen den Wasserabfluss zu verbessern. Am linken Straßenrand wird ein Graben ausgehoben, in der Straße selbst ein Rohr verlegt, damit Oberflächenwasser in den rechts neben der Straße verlaufenden Graben eingeleitet werden kann. „Im Winter kam es immer wieder vor, dass in diesem Bereich sich Eis auf der Straße gebildet hat“, sagte Gerhard.
Begonnen hatte die Gemeinderatssitzung mit einer Ortseinsicht am Pfarrgarten und ehemaligen Kloster. Am Pfarrgarten erläuterte Bürgermeister Karl Gerhard dem Gemeinderat, dass sich Kirche und Gemeinde geeinigt haben, dass vom Pfarrgarten 37 Quadratmeter sowie die beiden Stellplätze zwischen Pfarrhaus und Rathaus mit 62 Quadratmeter an die Gemeinde verkauft werden. Durch den Erwerb am Pfarrgarten besteht für die Gemeinde die Möglichkeit, die Zufahrtsstraße zur Kirchenrückseite (Kirchgasse) im oberen Bereich zu verbreitern. „Durch den geplanten Verkauf des Pfarrhauses und Pfarrgarten bieten sich diese beiden Möglichkeiten an“, erklärte Gerhard.
Die beiden Flächen wurden inzwischen schon vermessen und es kann jetzt ein Termin beim Notar ausgemacht werden.
Barrierefrei in die Kirche
Eine weitere Ortseinsicht wurde auf der der Kirche gehörenden Kirchentreppe vorgenommen, wo Kirchenpfleger Elmar Nun dem Gemeinderat die geplante Baumaßnahme vorstellte. Gemäß den Absprachen zwischen Kirche und Gemeinde soll der im „Barrierefreien Infrastrukturzentrum“ einzubauende Aufzug einen Ausgang im ersten Obergeschoss (Dachbereich der Kapelle) erhalten, damit man barrierefrei zur Kirche gelangt.
Dazu muss allerdings auf halber Höhe der Kirchentreppe ein Teil der seitlichen Mauer entfernt und vom Aufzug über das Dach der Kapelle ein neuer Weg angelegt werden. „Einzelheiten müssen noch mit den Fachleuten abgesprochen werden“, erklärte Elmar Nun. Aber noch dieses Jahr soll der Durchbruch der Mauer erfolgen.