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Lohr: Kommandantenwahl verschoben

Lohr

Kommandantenwahl verschoben

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    Der neue Vorstand des Lohrer Feuerwehrvereins mit (von rechts) den drei gleichberechtigten Vorsitzenden Michael Hübner, Isabell Kraus und Linda Schüler, Kassier Thomas Hergenröder und Schriftführer Oliver Sander.
    Der neue Vorstand des Lohrer Feuerwehrvereins mit (von rechts) den drei gleichberechtigten Vorsitzenden Michael Hübner, Isabell Kraus und Linda Schüler, Kassier Thomas Hergenröder und Schriftführer Oliver Sander. Foto: Thomas Josef Möhler

    Aus formalen Gründen haben die Aktiven der Lohrer Feuerwehr am Mittwoch in der Alten Turnhalle keinen neuen Kommandanten wählen können: Die Einladung war nicht fristgerecht erfolgt. Die Lohrer Wehr absolvierte im vergangenen Jahr 188 Einsätze. Alle Wehren im Stadtgebiet leisteten 2019 rund 20000 Arbeitsstunden.

    Nach den Worten von Bürgermeister Mario Paul sei "wegen einer Erkrankung im Rathaus nicht 100 Prozent fristgerecht geladen" worden. Die Einladung trage zwar das Datum 18. Februar, aber bei Einladungen mit der Post werde eine fiktive Laufzeit von drei Tagen angenommen, so dass die Ladungsfrist von 14 Tagen verfehlt worden sei.

    Als man auf das Malheur aufmerksam gemacht worden sei, habe man hin und her überlegt, so Paul. Ein herausgehobenes Amt wie das des Lohrer Kommandanten, der gleichzeitig federführender Kommandant aller Lohrer Wehren sei, dürfe nicht mit einem möglichen Formfehler belastet werden. Die Amtszeit von Kommandant Clemens Kracht endet am 6. April. Paul zeigte sich überzeugt, dass es zu schaffen ist, bis dahin einen Nachfolger zu wählen.

    Arbeitsaufwand wie Betrieb

    Kracht, der sich nach sechs Jahren als stellvertretender Kommandant und sechs Jahren als Kommandant auf eigenen Wunsch aus der Feuerwehrführung zurückzieht, ging auf die Gesamtfeuerwehr in Lohr ein. Acht Gerätehäuser im Stadtgebiet, 20 Einsatzfahrzeuge und 317 Aktive "kommen dem Arbeitsaufwand eines mittelständischen Betriebes nahe".

    Die Lohrer Stützpunktwehr und die sieben Stadtteilwehren hätten zusammen im vergangenen Jahr rund 20 000 Arbeitsstunden ohne Vereinsveranstaltungen und gesellige Treffen sowie 319 Einsätze (ein Plus von 13) geleistet. Die Stadtteilwehren seien wichtig, weil sie die Örtlichkeiten kennen würden und als erste am Einsatzort seien. Das sehe man an den Problemen in Sendelbach, wo es keine eigene Wehr gebe.

    317 Aktive bedeuten laut Kracht ein Minus von 15 Leuten gegenüber 2018. Das sei ein "Trend, den man nicht wirklich aufhalten kann". Trotz aller Bemühungen, Nachwuchs zu rekrutieren, müsse man sich darauf einstellen, "mit weniger Personal mehr Einsätze zu fahren". Umso wichtiger sei es, die Wehren nicht unnötig zu belasten, etwa mit Straßenreinigungsarbeiten, für die eigentlich die Baulastträger zuständig seien.

    Auch wenn noch kein Nachfolger gewählt werden konnte, verabschiedeten seine Stellvertreter Michael Hübner (rechts) und Sebastian Mademann (links) den Lohrer Feuerwehrkommandanten Clemens Kracht (mit Frau Ingrid und Geschenk).
    Auch wenn noch kein Nachfolger gewählt werden konnte, verabschiedeten seine Stellvertreter Michael Hübner (rechts) und Sebastian Mademann (links) den Lohrer Feuerwehrkommandanten Clemens Kracht (mit Frau Ingrid und Geschenk). Foto: Thomas Josef Möhler

    In seinem Ausblick verwies Kracht auf den Feuerwehrbedarfsplan, der zurzeit durch ein externes Büro überarbeitet werde. Es zeichne sich ab, dass einige Investitionen nötig seien. So müssten die Gerätehäuser weiter ausgebaut werden, etwa mit einer Schwarz/Weiß-Trennung, also der Absonderung von kontaminierter Einsatzbekleidung von anderen Bereichen.

    Hutzel-Gelände im Fokus

    Die Hauptwache an der Wombacher Straße müsse optimiert werden, um die Rettungszeiten einzuhalten, sagte Bürgermeister Mario Paul: "Da kommt das Hutzel-Gelände in den Fokus." Mit den Eigentümern liefen Gespräche. Zudem werde für die Lohrer Wehr ein Tanklöschfahrzeug TLF 4000 mit Unterstützung des Kreises angeschafft.

    188 Einsätze, fünf weniger als 2018, hat es nach Angaben des stellvertretenden Kommandanten Michael Hübner im vergangenen Jahr für die Lohrer Wehr gegeben. Dabei seien 31 Brände bekämpft worden (17 kleine, zehn mittlere, vier Autobrände). 15 Mal sei die Wehr wegen einer ausgelösten Brandmeldeanlage ausgerückt.

    Die technischen Hilfeleistungen summierten sich auf 124: 14 bei Verkehrsunfällen, 13 bei Unwetter und 97 "sonstige". Das Spektrum reicht dabei laut Hübner vom Beseitigen von Bäumen auf Straßen über die Entfernung von Ölspuren bis zur Unterstützung der Rettungsdienste. Ferner seien 18 Sicherheitswachen angefallen.

    Die Ausbildungssituation beleuchtete der zweite stellvertretende Kommandant Sebastian Mademann. Nach seinen Angaben kamen im vergangenen Jahr über 6300 Übungsstunden zusammen. Nur so könne man sich auf die sehr vielfältigen Einsätze vorbereiten.

    Drei neue Aktive

    Isabell Kraus und Linda Schüler gaben einen Bericht über die 16-köpfige Kinderfeuerwehr. Als neue Aktive in der Lohrer Wehr begrüßte Kracht Nasari Nizam, Max Münzer und Liska Schönmeier. Zahlreiche Grußwortredner anderer "Blaulicht-Organisationen" betonten die gute Zusammenarbeit.

    Neuwahl beim FeuerwehrvereinEin Trio gleichberechtigter Vorsitzender führt künftig den Lohrer Feuerwehrverein. Wegen seiner Doppelbelastung als stellvertretender Kommandant hatte Vorsitzender Michael Hübner diesen Wunsch geäußert. Die Jahresversammlung des Feuerwehrvereins, die eine Stunde vor der Dienstbesprechung der Aktiven mit der geplanten Kommandantenwahl tagte, änderte die Satzung entsprechend.Michael Hübner, Linda Schüler und Isabell Kraus konnten damit zu gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt werden. Neuer Kassier wurde Thomas Hagenröder, neuer Schriftführer Oliver Sander. Die Kasse prüfen Corina Weisensel und Georg Schmitt.301 Mitglieder hatte der Feuerwehrverein am Jahresanfang. Im vorigen Jahr gab es drei Eintritte und sieben Austritte beziehungsweise Sterbefälle. "Recht erfreuliche Zahlen" konnte Isabell Kraus, im alten Vorstand noch Kassiererin, präsentieren: Der Verein machte 2019 ein Plus von über 5000 Euro. Dennoch hob die Versammlung bei einer Gegenstimme die Mitgliedsbeiträge an.Beiträge: Mitglieder der Kinder- und Jugendwehr zahlen künftig vier statt drei Euro im Jahr, aktive Feuerwehrleute und Funktionsträger 16 statt zwölf Euro. Gleichgeblieben sind die Beiträge für Fördermitglieder und ihre Partner mit 50 und 20 Euro im Jahr.

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