(gnä) „Die fühlt sich total weich an, voll zart.“ Dies ist nicht der Ausspruch eines Kindes, das seine Katze streichelt, dieser Satz war von einer Jugendlichen zu hören, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine Vogelspinne auf der Hand hielt. Sergio Neigert aus Feuchtwangen machte es möglich auf seiner Spinnen- und Insektenausstellung am Sonntag im Lohrer Pfarrheim und war schnell umlagert von Interessierten.
Ein wenig Mut gehörte schon dazu, aber als man sah, wie vorsichtig und professionell der Spinnenliebhaber die „Grammostola spec Concepcion“ behandelte, wich der Respekt bald der Neugier. Vorsichtig glitt die Spinne von einer Hand auf die andere und blieb ganz ruhig – kein Wunder, ist diese Art ja für ihre Friedfertigkeit bekannt. Sonst weiß man nicht viel über diese relativ neu entdeckte Art.
Dies und anderes konnte man ebenfalls von Neigert während der Ausstellung erfahren. Die meisten Vogelspinnen werfen ihre Nesselhaare ab („Bombardierspinne) und können vor allem unangenehme oder allergische Reizungen auslösen, aber dass eine Vogelspinne beißt, ist äußerst selten. So ist es Neigert auch ein Anliegen, Ängste und Vorurteile gegenüber solchen Tieren abzubauen. Sie müssen mit Respekt und Fachkenntnis behandelt werden, kann man unter anderem auf den vielen Schildern lesen, die er zu seinen Tieren gestellt hat. 900 Arten von Vogelspinnen, auf elf Unterfamilien, gebe es, wobei die wirkliche Zahl noch höher sein könne, da immer wieder neue entdeckt würden.
Auch ein Exemplar der größten Vogelspinne der – wie der Name schon sagt – „Riesen-“ oder „Goliath-Vogelspinne“ (Theraphosa blondi), war auf dieser Ausstellung zu sehen, die vor allem am Nachmittag recht gut besucht war. Meistens Kinder mit ihren Eltern oder Jugendliche, aber auch einige ältere Leute interessierten sich für diese besonderen Tiere. Auch einige Skorpione waren dabei oder Schaben, wie die „Madagaskar-Fauchschabe“, die ihren Namen von dem Geräusch hat, das sie bei Gefahr macht.
Verschiedene Heuschrecken, wie die Riesenstabheuschrecke, Hundertfüßer oder Schnurfüßer ergänzten das Ganze und so gab es im kleinen Lohrer Pfarrheim viel zu entdecken. Ausstellungsleiter Neigert ist es auch wichtig, möglichst viele lebende Tiere zur Anschauung dabei zu haben, so war nur ein kleiner Teil der Tische mit präparierten Exponaten belegt.