Wohl überlegt und von langer Hand vorbereitet war der Bau der neuen Zweifachsporthalle für die Staatliche Realschule in Gemünden. Dies bestätigte Landrat Thomas Schiebel bei der Einweihungsfeier. Bereits vor zehn Jahren wurde die Standortfrage erörtert. Jetzt konnte der Neubau seiner Bestimmung als Sport- und Veranstaltungsstätte übergeben werden.
„Der Neubau fügt sich gut in die Umgebungsbebauung ein und ist ein gelungenes Projekt“, lobte Thomas Schiebel das Bauwerk mit der neuen Zweifachsporthalle, die in dieser Art wohl einmalig im Landkreis ist. Dabei war die Projektierung nicht gerade einfach und bedeutete für den Planer eine besondere Herausforderung.
Als eine Herausforderungen bezeichnete Architekt Werner Haase die Anlieferung der 34 Meter langen selbsttragenden gedämmten Deckenelemente. Moderne Haustechnik erlaubt nur wenig Wärmeverluste, so dass die Halle nahezu einen Passivhausstandard erreicht. Lediglich zehn Kilogramm Holzpellets reichen aus, um die Luft in der Halle um 2,5 Grad Celsius zu erwärmen. Versorgt wird die Sporthalle von der Heizungsanlage im Schulgebäude. Das Duschwasser erwärmen während der Sommermonate die Kollektoren auf dem Hallendach. An Stelle des überdimensionalen Haustürschlüssels überreichte Werner Hasse ein von Konditorhand gefertigtes Model der neuen Halle, bestehend aus Erdbeersahnetorte.
„Nicht nur der Sportunterricht für die Schüler gewinnt durch die neue Halle, sondern auch die Stadt Gemünden und die Vereine profitieren“, betonte Landrat Schiebel. So steht die Zweifachsporthalle außerhalb des Schulunterrichts auch anderen Einrichtungen für Veranstaltungen zur Verfügung. Weiter lobte Schiebel die Schulsolidarität zwischen der Staatlichen Realschule und dem benachbarten Friedrich-List-Gymnasium (FLG). So konnten die Realschüler während der mehrmonatigen Bauphase Einrichtungen des FLG mitnutzen.
„Um Schüler fit zu machen für die Zukunft braucht es mehr als gute Konzepte“, meinte der Ministerialbeauftragte für die Realschulen, Horst Karch. „In den Klassenzimmern wird der Geist trainiert, in der Sporthalle der Körper“, so Karch weiter. Zudem bietet der Sportunterricht als einzigem Bewegungsfach die Möglichkeit, den Teamgeist zu fördern. Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert, vor seiner Wahl in dieses Amt als Mitarbeiter im Landratsamt für die Ausstattung der Schulen zuständig, freute sich über das Werk, das weit über eine Standardturnhalle hinausgeht. Er wünschte sich nun vom Kreistag für den Schulstandort Gemünden eine schnelle Entscheidung hinsichtlich der Zukunft von Friedrich-List-Gymnasium und Mädchenbildungswerk.
Die feierliche Übergabe der Sporthalle sah Realschuldirektor Thomas Feser mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien als „Zwei-Drittel-Finale“, denn noch gilt es, die alte Sporthalle abzureißen und einen Neubau mit verschiedenen Werkräumen zu errichten. „Wir sind sehr glücklich“, meinte er zu dem Neubau. Dieser wurde auch von Lena Zieres-Schelbert, der Vorsitzenden des Elternbeirates gelobt.
Die Schulsprecher Tina Lutz, Antonia Herr und Michael Schwab bedauerten, nicht mehr selbst hier Sportunterricht zu erhalten, freuten sich aber dafür für die jüngeren Klassen. Pfarrer Thomas Schweizer und Diakon Konrad Fischer erteilten dem Gebäude und allen, die es nutzen, den kirchlichen Segen.