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Leserforum: Ein Narr ist, wer den Verantwortlichen glaubt, noch nichts sei beim Zentralklinikum entschieden

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Leserforum: Ein Narr ist, wer den Verantwortlichen glaubt, noch nichts sei beim Zentralklinikum entschieden

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    Der Kreistag Main-Spessart hat mit überwiegender Mehrheit beschlossen, für den Landkreis ein zentrales Kreisklinikum „neu zu bauen“. Wenn die Investitionszahlen stimmen um den „lächerlichen“ Betrag von rund 100 Millionen Euro.

    Nun geht der Streit darum, wo dieses Mammutprojekt entstehen soll. Die besten Karten hat offensichtlich Lohr, wo man auch unverhohlen mit diesen 100 Millionen Euro jongliert, wo bereits der Landkreis als Klinikträger unverhohlen neueste medizinische Geräte installieren lässt und wo man ebenso unverhohlen Fachärzte am Lohrer zum Abriss vorgesehenen „Hauptportal“ des Kreisklinikums neu verpflichtet. Ein Narr ist, wer den Verantwortlichen, vorweg Landrat Schiebel, glaubt, noch nichts sei entschieden. Formal mag das stimmen, aber die Weichen Richtung Lohr sind von oberster Kreisebene zielgerichtet gestellt.

    Wir, die staunenden Kreisbürger, vielleicht aber auch die Kreisräte, kennen aber noch nicht die Ergebnisse der eigentlich erforderlichen empirischen Untersuchungen. Zu nennen wären zum Beispiel, welche Einzugsbereiche aus dem Landkreis fallen weg? Ich nehme an, dass bei jeder Standortentscheidung jeweils große Landkreisteile wegbrechen, das heißt die Orientierung der dortigen Patienten woanders hin erfolgen, insbesondere nach Würzburg, Aschaffenburg, Schweinfurt und Wertheim. Was bleibt dann noch? Mit wie vielen Behandlungsfällen und Patienten ist nach einer Zentralisierung zu rechnen? Weil auf jeden Fall eine Verkleinerung des künftigen Zentralklinikums zu erwarten ist, stellt sich die eigentlich wichtige Frage nach den Investitionskosten. Sind die 100 Millionen Euro sakrosankt oder könnten die Kosten bei einer anderen Lösung reduziert werden? 100 Millionen Euro fallen nicht vom Himmel, sondern jeder Euro ist ein Euro, der von „dir und mir“ als Steuerzahler zwangsweise erhoben wird.

    Es fehlt die Unterrichtung der Öffentlichkeit, welche Investitionskosten alternativ anfallen:

    a) bei einem Neubau des Klinikums in Lohr an anderer Stelle (100 Millionen Euro stehen im Raum) b) bei einem Neubau in Gemünden (auch 100 Millionen Euro?) c) bei einer möglichen Erweiterung des Klinikums in Marktheidenfeld (vielleicht nur 50 Millionen Euro oder weniger).

    Diese Erweiterung in Marktheidenfeld ist räumlich und integrativ möglich, die Fachärzte können auch hier ihren Dienst tun, die Krankenpflegeschule ist bereits in Marktheidenfeld ansässig, ebenso ein Hubschrauber-Landeplatz. Die teueren medizinischen Geräte müssen sowieso wieder aus dem jetzigen Klinikgebäude in Lohr in das neue Klinikgebäude (wo auch immer) umgesetzt werden.

    Ich darf in Erinnerung rufen, dass vor mehreren Jahren die Entbindungsstation im Klinikum Marktheidenfeld trotz Schließungsentscheidung für teueres Geld betriebsfertig eingerichtet, aber nie in Betrieb genommen wurde – zu Gunsten des Folgestandorts Karlstadt. Und nun?

    Ich weiß, dass die anstehende finale Entscheidung des Kreistags schwierig ist, aber man soll die von mir angesprochenen Tricksereien von Krankenhausverwaltung einschließlich Landrat „pro Lohr“ und noch viel wichtiger die Investitionskosten in den Fokus rücken, zumal mit der notwendigen Neuausrichtung eines zentralen Klinikums ohnehin eine Schrumpfung des Einzugsgebiets einhergeht.

    Jürgen Schwarzkopf 97855 Homburg

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